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Tobajara Brasil Claro Robusto

Brasilien ist Fussball, Samba, Rio, Amazonas, Temperament und ja, auch ein bisschen Zigarre – es heisst, das Grün in der Flagge Brasiliens würde die Tabakfelder des Landes symbolisieren. Na also! Von Villiger kommen nun zwei Brasilianerinnen zu uns, eine Claro und eine Maduro, beide im Robusto Format.

Schauen wir uns zunächst die Tobajara Brasil Claro Robusto an. Anfassen tut sich die Zigarre gut, das hübsche, helle Brazil Sumatra Deckblatt – es wird als shade gezogen (nein, nicht alle Brasil Tabake sind sun growns) – sticht dabei wohlwollend ins Auge. Es umschliesst Einlagen aus Bahia Mata Fina und Bahia Mata Norte und ein Umblatt ebenfalls aus Bahia Mata Norte. Der Bahia Mata Tabak stammt aus dem Nordosten Brasiliens, genauer aus dem namengebenden Bundesstaat Bahia (mit der drittgrössten Stadt Brasiliens als Hauptstadt, Salvador da Bahia) und geht auf eine Kreuzung aus einheimischem Tabak mit Maryland zurück.

Tobajara Brasil Claro Robusto

Die Tobajara Brasil Claro Robusto ist sehr sauber handgerollt, einen schönen Kegel im Abbrand zeigend. Nun zum Geschmacksbild. Schon im Kaltaroma sind leise Röstaromen zu vernehmen, nach dem Anzünden gibt es zunächst drei Wörter: Kaffee, Kaffee, Kaffee. Die Claro bleibt jedoch, das ist das besondere dieser Zigarre aus Brasilien, im milden Segment. Mit ihrer feinen, würzigen Leichtigkeit unterscheidet sie sich von bekannten Brasilianerinnen wie der pfundigeren, schwereren CAO Brasil. Die Würze wird unterstrichen von einer feinherben Note, die nie unangenehm wird. Im weiteren Rauchverlauf zeigt sie sich spritzig mit herbalen, manchmal fast blumigen Noten und einer gerade noch wahrnehmbaren Süsse im Hintergrund.

Tobajara Brasil Claro Robusto

Die Claro macht Spass bis zum Daumen breiten Überbleibsel und zeigt, dass auch aus Brasilien zartere Wesen in unsere Humidore gelangen können. Um zurück zum Fussball zu kommen – bis zur WM geht es nicht mehr lange: Nach einer langen Fussballnacht, sozusagen als Morgenzigarre, fungiert die Tobajara Brasil Claro Robusto bestens, dazu einen leckeren Milchkaffee. Mir hat sie unheimlich Spass gemacht und ich bin schon sehr gespannt auf die Maduro Variante!

Ein herzliches Dankeschön an Phil für diesen Beitrag.

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H. Upmann No. 2

Meine Kuba-Rundreise geht hiermit zu Ende. Ich habe sie sehr genossen! Be der Verköstigung diverser kubanischer Zigarren liess ich kubanische Musik laufen und zumindest geistig sass ich in Strassencafés 🙂 Ich bin sehr begeistert von H. Upmann. Ein Qualitätsprodukt höchster Güte! Die H. Upmann No. 2 ist purer, reiner Tabak. Mir gefällt das ganze Ritual bevor ich den ersten Zug geniesse: Die Zigarre aussuchen, das Deckblatt anschauen und fühlen; Der Duft im Kaltzustand, das Anschneiden…“knacks“…, der Kaltzug, das Begutachten der Anilla und das Anzünden: Vorsichtig, behutsam, gleichmässig, geduldig, sanftes Pusten, kontrollieren…sanftes Pusten und dann: Der erste Zug, der zweite Zug, die Glut kontrollieren, der dritte Zug… mmmhhh…

H. Upmann No. 2

In den ersten Minuten schmeckt die H. Upmann No. 2 sanft salzig auf den Lippen und der Zungenspitze. Das erste Drittel wird etwas süss, das Salz tritt in den Hintergrund. Und dieser cremige, pure, reine Tabakgeschmack! Einfach wundervoll! Du solltest mal mein zufriedenes Lächeln sehen 🙂

 H. Upmann No. 2

Das Boxindate: ABR12. Sie ist noch recht jung, und das merkt man: Nasal ist sie würzig und schmeck nach Ammoniak. Durchaus normal. Das zweite und letzte Drittel entwickelt sich weiter. Zur Geschmacksmelange mischt sich „Erde“ und „Leder“ hinzu. Der reine Tabak wird stärker und die Süsse wird etwas dominanter.

H. Upmann No. 2

 Ein toller, genussvoller und entspannter Smoke! Ich schätze, dass man die H. Upmann No. 2 mindestens 5 Jahre lagern sollte; Nach 7-8 Jahren wird sie vermutlich die ganze Reife erreicht haben. Für alle Geniesser und Kenner, die diese Geduld aufbringen möchten. Kaufempfehlung: Und ob!

 

Vasilij Have a good smoke, Vasilij

H. Upmann Magnum 50

Ja, die H.Upmann ist schon eine Klasse für sich! Im jungen Alter ist sie noch flach im Geschmack. Aber lässt man ihr Zeit zum reifen, dann entwickelt sie sich zu einem ganz besonderen Erlebnis! Die H. Upmann Magnum 50 gehört auch in diese Kategorie.

H. Upmann Magnum 50

Sie duftet süsslich nach Heu und im Kaltzug schmecke ich die süsse Melisse. Ich bohre sie mit dem Davidoff Rund-Cutter (grösste Bohrung). Die ersten Minuten sind leicht salzig, und man schmeckt den reinen, puren Tabak. Nasal ist sie sanft würzig und nach einigen Sekunden beim Einatmen durch die Nase kommt Ammoniak zum Vorschein. Boxingdate JUN12. Ganz speziell bei kubanischen Zigarren ist die Reifung ein entscheidender Faktor! Schon in Kürze wird mein Exemplar nicht geniessbar sein; Dafür hat sie ein hohes Reifungspotenzial (Einschätzung mindestens 8 Jahre), damit sich das wundervolle Blending voll entfalten und dem Genuss höchste Noten bescheren kann.

H. Upmann Magnum 50

 

H. Upmann Magnum 50

Das erste Drittel: Ich spüre etwas Pfeffer auf der Zungenspitze, sanfte „Erde“ und leichte, nussige Röstaromen; Die süsse Melisse ist der „Träger“ dieser Melange, das ist wundervoll! Ich kann mir vorstellen, wie diese Melange nach etwa 8 Jahren zum Tragen kommt! Im weiteren Verlauf flacht wie erwartet das erste Drittel deutlich ab, die Melange „verblasst“ sozusagen. Der ausgezeichnete „Dalmore Cigar Malt“ ist ein hervorragender Begleiter bei meinem Smoke!

Die Asche ist fest und etwas „bröckelig“. Nach dem Abstreifen der Asche kommt ein Kegel-Krater-Abbrand zum Vorschein. Das liegt ganz sicher am jungen Alter und ist vermutlich kein Fehler der Zigarre. Sie braucht einfach ihre Reifezeit.

H. Upmann Magnum 50

 

Beim Übergang zum zweiten Drittel erholt sie sich und die Melange wird kräftiger: Nussige, erdige Melange, vermischt Röstaromen und süsser Melisse. Sie ist im zweiten Drittel etwas bitter, leicht „grün“ und mein Mund wird „trocken“. Ja, sie ist zu jung 🙂

H. Upmann Magnum 50

Im letzten Drittel wird sie Medium-stark, die „Erde“ dominiert, vermischt mit Röstaromen und süsser Melisse. Gerne würde ich sie verköstigen nach einer Lagerung von mindestens 8 Jahren!

Fazit: Wer sie noch ganz jung (etwa in den ersten paar Monaten nach der Herstellung) verköstigt, wird schon begeistert sein. Danach sollte man sie unbedingt lagern. Klare Kaufempfehlung für alle, die sie in die Sammlung aufnehmen und lagern möchten.

H. Upmann Magnum 50

Vasilij Have a good smoke, Vasilij

H. Upmann Sir Winston

14.30 Uhr Ortszeit. Meine Kuba-Rundreise geht weiter! Heute geniesse ich eine exzellente H. Upmann Sir Winston. Ich sitze in einem urchigen Strand-Café in der Schweinebucht. Wunderschönes Wetter, kaum Wind und dazu verköstige ich einen „Balvenie Caribbean Cask“ Single Scotch Whisky. Eine fantastische Kombination!

H. Upmann Sir Winston

Im Kaltzustand duftet sie nach nichts. Der Kaltzug schmeckt nach nichts. Ich bohre sie mit dem Davidoff Rund-Cutter (mittlere Bohrung). Nach dem Anzünden ist die Zigarre in den ersten Minuten leicht pfeffrig und der Tabakgeschmack ist wundervoll!

H. Upmann Sir Winston

 

H. Upmann Sir Winston

Das erste Drittel schmeckt wunder-prächtig! Eine cremige, zurückhaltende Süsse vermischt sich mit einem wundervollen, reinen Tabakgeschmack. Diese Melange ist einfach top! Die Raumnote (Aroma) duftet nach „tiefem“, reinen Tabak. Oh, wie wundervoll… Ich nippe am Scotch Whisky (extra matured in rum casks, aged 14 years) und sofort breitet sich eine kristallklare Schärfe auf der Zunge aus; Gleich danach meldet sich eine cremige Süße, das schmeckt ausgezeichnet!

H. Upmann Sir Winston

Die Asche ist fest und etwas bröckelig. Nasal schmeckt die H. Upmann Sir Winston scharf und ein paar Sekunden später nach Ammoniak. Das Boxingdate meines Exemplars ist etwa 2011/2012, ich kann es nicht näher eingrenzen. Nach dem Abstreifen der Asche zeigt sich ein schöner Kegelabbrand, also ist die Zigarre korrekt gerollt worden. Danke an das Qualitätsdenken an den Roller! Die Stärke ist sanft-medium.

Nach rund 55 Minuten bin ich im 2. Drittel angekommen. Die Stärke ist jetzt Medium. Die Geschmacksmelange hat sich weiter entwickelt: Röstige Nussaromen, etwas erdig, etwas Süsse; Der reine, pure Tabakgeschmack ist im Vordergrund, herrlich! Die Raumnote ist sehr elegant, es duftet nach „tiefem“, reinen Tabak. Der auftretende Schiefbrand wird mit der Flamme korrigiert. Obwohl die Zigarre korrekt gerollt ist, bin ich über den Schiefbrand doch überrascht. Egal, der Geschmack stimmt, das ist das wichtigste, nicht wahr?

H. Upmann Sir Winston

Im letzten Drittel angekommen, wird die Geschmacksmelange komplexer und die Stärke ist Medium-stark geworden. Die Melange mit dem Scotch und der Zigarre ist einfach exzellent: Erde, Torf, cremig, Süsse im Hintergrund, pure, reine Tabak-Melange. Uff! Unbedingte Kaufempfehlung! Diese elegante Zigarre findet auf jeden Fall den Weg in meine Sammlung. Bei dir auch?

Ach ja, da ist noch eine Sache: Nach 130 Minuten lege ich sie beseite und merke, dass ich in der Nähe von Basel in einem kleinen Wintergarten sitze. Nichts ist mit Kuba in einem urchigen Café… 😉

H. Upmann Sir Winston

Vasilij Have a good smoke, Vasilij

Por Larrañaga Panetelas – Ein exzellenter Shortfiller

Por Larrañaga Panetelas

Für einen handgerollten Shortfiller haben wir mit der Por Larrañaga Panetelas ein echtes Schätzchen zum geniessen! Und wer jetzt vielleicht denkt: „Bäh, einen Shortfiller würde ich nie rauchen!“ dem sei eine klare Kaufempfehlung für diese aussergewöhnliche, kleine Zigarre ausgesprochen.

Por Larrañaga Panetelas

Ich habe sie mit dem Davidoff-Bohrer (kleinste Bohrung) angebohrt. Die Flammennanahme ist schnell und problemlos. Die Por Larrañaga Panetelas ist süsslich, vermischt mit Kakao und einen Hauch Erde. Die Geschmacksmelange ist aussergewöhnlich lecker. Nasal ist sie leicht pfeffrig, aber wundervoll cremig-warm „kakaoig“ (was für eine Wortwahl…).

Por Larrañaga Panetelas

Überrascht war ich, nachdem ich die Asche abgestreift habe: Da kam ein wundervoller, perfekter Kegelabbrand zum Vorschein! Das hätte ich bei einem Shortfiller nicht erwartet, weil ich dachte, dass die Roller nicht so sehr auf den korrekten Tabak achten. Toll!

Por Larrañaga Panetelas

Die Raumnote (Aroma) duftet herrlich, der Abbrand ist perfekt. Der Zugwiderstand war zu beginn etwas zu stark, das hat sich im Verlauf des ersten Drittels behoben. Im Verlauf des Smokes bis zum letzten Drittel bleibt sie höchstens Medium in der Stärke, für mich persönlich war es ein sanft-medium. Das süsse Geschmackserlebnis wird im zweiten und dritten Drittel noch etwas intensiver, der Kakao ändert seinen Geschmack in „zartbitter“ und die „erdigkeit“ geht etwas in den Hintergrund. Ich bin wirklich begeistert!

Por Larrañaga Panetelas

Wer mich kennt, weiss, dass ich ein passionierter Langsam-Geniesser bin. So habe ich die Por Larrañaga Panetelas fast exakt 60 Minuten geniessen dürfen!

Por Larrañaga Panetelas

Und wer sich für etwas Zigarrenkunde interessiert:

Das Zigarrenformat „Panetelas“ (oder „Panatelas“) gibt es in verschiedenen Längen und Ringmassen. Zitiert sei hier z.B. http://www.zigarre.net/panatela/

> „So ist eine Fina (Mini), als kurz und dünn zu bezeichnen, zwischen 102 und 130 mm lang. Sie besitzt einen Durchmesser von 10 -13,5 mm.

> Short, Petit oder Small Panatelas sind kurz und schlank. Sie haben eine Länge zwischen 110 und 120 mm, dabei einen Durchmesser zwischen 13,6 und 15 mm.

> Slim Panatelas haben den gleichen Durchmesser (10 – 13,5 mm) wie Finas, sind allerdings mit einer Länge von 130 – 170 mm, um einiges länger.

> Grand Panatelas haben die gleiche Länge wie Slims, aber einen dickeren Durchmesser, mit 13 – 15,5 mm. Sie gelten als lang und vollschlank.“

Und gemäss http://www.cubancigarwebsite.com haben wir es bei diesem Schmuckstück eigentlich mit einer „Short Panetelas“ zu tun.

Por Larrañaga Panetelas