Schlagwort-Archive: Rauchzeichen

Zino Platinum Z-Class 643 C Corona

Hallo zusammen, ein herzliches „Grüezi“ aus der Schweiz 🙂

Heute habe ich kein Foto für euch, sorry. Aber dafür gibt’s diesen Link für euch mit Fotos der Zino Platinum Z-Class 643 C Corona: zigarren-online.ch

Sie duftet herrlich würzig und sie sieht sehr elegant aus. Das Deckblatt ist ein wunderschönes Colorado-Maduro, perfekt verarbeitet. Die ersten Minuten sind Medium würzig im Geschmack. Die Raumnote (Aroma) duftet herrlich nach edlem, gutem Tabak. Auf den Lippen bleibt ein sanfter, pfeffriger Geschmack liegen; Sehr angenehm.

Das erste Drittel der Zino Platinum Z-Class 643 C Corona entwickelt sich fein würzig und ist sanft-medium in der Stärke. Oh ja, eine wunderschöne Cigar für einen gepflegten, edlen Smoke. Bei diesem Smoke begleitet mich ein Milchkaffee, für Spirituosen hatte ich jetzt keine Lust. Im Verlauf des ersten Drittels erahne ich einen Hauch von cremiger Süsse (aber sowas von einem Hauch!). Die Balance scheint mir interessant zu werden! Der Abbrand ist perfekt, die Asche des Deckblattes ist hellgrau, das Brandende ist dunkelgrau.

Das zweite Drittel wird Medium in der Stärke. Kräftigere Röstaromen und der schöne Geschmack nach Erde nehmen zu. Die cremige Süsse ist kaum mehr wahrnehmbar, aber ich weiss, dass sie da ist 🙂 Ein ganz herrliches Blending! Die Würzigkeit ist noch etwas spürbar, ist aber in den Hintergrund getreten.

Im letzten Drittel wird sie wieder würzig(er), die Zino Platinum Z-Class 643 C Corona bleibt im Medium Bereich, aber etwas Medium-Stark (etwas…). Die Erdnoten sind intensiver, eine tolle Harmonie. Wer Fan von einem gepflegten, edlen Smoke ist, und erdige Noten vermischt mit Pfeffer und Röstaromen liebt, der muss diese Cigar unbedingt verköstigen!

vasilij-sw01 Have a good smoke, Vasilij

CAO La Traviata Amatista Jar

Die ersten Minuten nach dem Anzünden der CAO La Traviata Amatista gestalten sich wundervoll – was für ein Blending! Sie schmeckt sanft-medium würzig, umgeben mit einer cremigen Geschmacksnuance. Nach etwa fünf Minuten geht die Stärke etwas zurück und sie schmeckt würzig im sanften Bereich. Auf der Zunge prickelt es angenehm (fast so wie Champagner, aber nicht so stark). Die Asche des Deckblattes ist fast weiss, das Brandende ist mittelgrau. Die Raumnote (Aroma) duftet in etwa so: „AHA! Da ist ein echter Kerl und raucht eine Cigar von der er weiss, dass sie verdammt gut schmeckt!“ 😀

CAO La Traviata Amatista Jar

Die CAO La Traviata Amatista aus dem Jar sind ein Geheimtipp, und wer sie sein Eigen nennt, darf sich sehr glücklich schätzen! Das Brandende ist etwas wellig, aber einen echten Kerl stört das natürlich überhaupt nicht, solange der Geschmack und das Aroma stimmen! Dreht man die Cigar zwischendurch mal und hält sie horizontal, behebt sich das Problem von selbst.

Das erste Drittel bleibt zunächst sanft würzig, umschlossen von einer leichten Cremigkeit – wundervoll, einfach wundervoll. Die Cremigkeit gewinnt sogar etwas an Dominanz. Leute, diese Cigar ist ein Volltreffer! Die Asche ist mittlerweile rund 3cm lang und sie hält. Nun macht sie sich in ihrer Stärke vermehrt bemerkbar. Ja, definitiv, sie wird stärker und entwickelt sich hin zu Medium. Spitzenmässig.

Im zweiten Drittel setzt Schiefbrand ein, der sich nicht von selbst korrigiert. Also darf ich mit der Flamme vorsichtig nachhelfen. Yep, und der Geschmack entwickelt sich weiter. Sie wird stärker und würziger. Die Cremigkeit bleibt bestehen, tritt jetzt aber in den Hintergrund. Es mischen sich schöne Chilinoten hinzu und die Raumnote (Aroma) sagt jetzt noch deutlicher: „Okay, hier sitzt ein ganzer Kerl mit einer geilen Cigar! Der Typ ist bestimmt unbesiegbar“ 😀 😉 Kräftige Erdnuancen mischen sich darunter – exzellentes Blending, JUCHUU!!

Im letzten Drittel wird die CAO La Traviata Amatista Medium-stark bis stark. Der Pfeffer wird stärker, ich werde schwächer. Und die Raumnote sagt: „Aha, hier sitzt ein echter Kerl mit einer Supercigar und er ist fertig!“ 😉

Leute, Leute: UNBEDINGTE Kaufempfehlung!! Rennt, rennt!
vasilij-sw01Herzliche Grüsse, Vasilij

Villiger Celebration 125th Anniversary

Villiger feiert Geburtstag und wir feiern mit! Über die Villiger Celebration 125th Anniversary ist so gut wie nichts zu erfahren (ausser dass sie u.a. in Kisten mit schwarzem Klavierlack und streng limitiert in den Verkauf gelangen). Herstellungsland als auch verwendete Tabake werden unter Verschluss gehalten. Wie Villiger meint: „eine erlesene Mischung ausgesuchter Qualitätstabake, die einen angenehmen Geschmack und exzellenten Rauchgenuss garantieren“. Tja, da bleibt wohl nur das Testen!

Villiger Celebration 125th Anniversary
Die vollständig von Hand gemachte Zigarre kommt im wuchtigen Format von 150mm Länge und einem 53er Ringmass daher. Das ölige, feinporige und sehr dünne Deckblatt mit den beiden schön gestalteten Banderolen ist bei mir leider nach dem Bohren eingerissen.

Der Kaltgeruch der Zigarre ist nicht sonderlich attraktiv. Stallig, etwas muffig und im besten Sinne vielleicht als Waldbodenaroma zu bezeichnen. Nach dem Entfachen braucht die Celebration ein wenig Zeit um in die Gänge zu kommen. Das Aromaspiel ist sehr fein und delikat, insgesamt zurückhaltend. Auch hier ist das Waldbodenfeeling noch vorhanden, wenn es sich auch mit fortschreitender Rauchdauer etwas verflüchtigt. Man muss schon genau auf seinen Gaumen hören um Heu, Holznote und nur ganz leichte Vanillenoten festzustellen. Was die Celebration positiv auszeichnet ist ihre Balance und Ausgewogenheit, eine gewisse Cremigkeit. Mir aber fehlt der Punch, mindestens aber das gewisse Etwas, ein eye-opener.

Zwar legt die Zigarre ab dem 2/3 an Würzigkeit zu, hier taucht nun aber auch eine unangenehme Bitternote auf, die ich auf das stärkere Ziehen zurückführe, denn ab etwa der Hälfte beginnt die Zigarre herumzuzicken, der Zug will nicht mehr so richtig. Leichtes massieren der Zigarre und nach cutten bringen nur kurzzeitig Besserung. So wird der Rest des Rauchvergnügens zu keinem solchen.Villiger Celebration 125th AnniversaryDieser Umstand und das leider eingerissene Deckblatt machen eine Celebration 125th Anniversary nicht unbedingt zu einer wahrhaftig gelungenen Geburtstagsüberraschung. Schade. Von den zuletzt bei Villiger erschienen Zigarren muss sie sich denn auch hinten einreihen.

Ach, noch zu meinem Tipp woher denn nun die Villiger Celebration 125th Anniversary stammen könnte: Ich würde meinen… Grossteils Dominikanische Republik.

Besten Dank an unseren Blogleser Phil für diesen Beitrag an dieser Stelle!

Leonel Royale Double Robusto

Den Mund voll nehmen, das kann man bei dieser 60er Ringmass Gordito durchaus wortwörtlich behaupten – wer bohrt sollte also einen 11er Bohrer bereit halten oder der Wuchtbrumme eine Acht verpassen! Aber zunächst noch einige Details zur Leonel Royale Double Robusto.

Leonel Royale Double Robusto

Die Leonel Royale zählt zu den neuen Topcigars aus der Dominikanischen Republik. Als Grundlage (und für die Einlage) dienen 10 Jahre gereifte Tabakblätter, sorgfältigst fermentiert und ausgesucht, zum Grossteil aus der Heimat, zu einem kleineren Teil aus Peru und Nicaragua. Das Umblatt stammt aus der Dom. Republik während für das Deckblatt eine Kreuzung aus Cuban und Connecticut Seed aus Equador verwendet wird. Das klingt nicht nur gut, ist es auch!

Leonel Royale Double Robusto

Die vorliegende Leonel Royale Double Robusto ist Anschaungsmaterial erster Güte. Sie ist wirklich wunderschön gemacht – auch Bauch- und Fussbinde sind ein Hingucker – perfekt gerollt, Zug und Abbrand sind absolut in Ordnung. Man kann sie problemlos 6, 7 Minuten stehen lassen, sie brennt immer noch! Das leicht ölig glänzende Deckblatt zeigt einige wenige Blattadern. Im Double Robusto Format ist die Zigarre für einen längeren Rauchabend prädestiniert.

Nach dem Anzünden zeigt sich die Leonel Royale zunächst feinherb und würzig, etwas Olive und ein Hauch Pfeffer, aber auch leichte Holznoten und Kaffeeröstaromen sind festzustellen. So ungefähr ab dem 2/3 ziehen sich die Aromen erstmal zurück, sie wird cremiger, Heu und eine feine Süsse sind präsent. Aber nicht die Flinte „ins Heu“ werfen, geben Sie ihr etwas Zeit, sie entwickelt sich und zeigt im letzten Drittel wieder mehr Komplexität und beschliesst schliesslich einen ausgiebigen Rauchgenuss. Kurzum: 1/3 toll und durchaus pfundig. 2/3 ein minimer Durchhänger. 3/3 wieder komplexer, würziger.

Für meinen Geschmack kommt die Leonel Royale Double Robusto eher auf der milden bis knapp mittelkräftigen Seite zu stehen. Ein wirklich vorzüglicher Smoke, der seine Herkunft nicht verleugnet, rund und unkompliziert und recht unaufdringlich ist. Als Getränkebegleitung würde ich eher etwas mildes empfehlen, da sonst die feinen Geschmacksnuancen der Zigarre verloren gehen.

Derzeit erhältlich sind ausserdem zwei limitierte Grand Cru 2012 Serien der Royale, jeweils im Toro Gordo Format.

Besten Dank an unseren Blogleser Phil für diesen Beitrag an dieser Stelle!

Alec Bradley Prensado Robusto

Über die Alec Bradley Prensado Robusto, eine box-pressed Zigarre, gab es einiges zu lesen: Ziehen nicht! Brennen nicht gut ab! Schiefbrand! Mal selber sehen was daran denn so ist, immerhin wurde sie vom fast schon legänderen Cigar Aficionado Magazin einst zur Zigarre des Jahres gekürt! Aber zuvor, was sagen die schlauen Seiten denn so genau zu box-pressed?

Die bekannte Definition sagt:
„Um das Volumen einer Zigarrenkiste besser ausnutzen zu können, werden Zigarren oft schon direkt nach der Produktion – wenn sie noch etwas mehr Feuchtigkeit enthalten und daher auch flexibler sind – in eine Kiste gepresst und erhalten so ihre „eckige“ Form.“ Nicht zu vergessen die 8-9-8 englische Kisten-Definition.

Weiter geht’s: Noch vor 40+ Jahren wurden in Europa fast ausschliesslich „eckige“ Zigarren hergestellt um einen „einheitlichen Spiegel in den Zigarrenkisten zu erhalten“. Doch die runden Zigarren haben den Markt schliesslich erobert und es ist erst in den letzten Jahren wieder zu einem wie ich meine wohltuenden Revival der box-pressed Exemplare gekommen. Ob es durch das leichte Pressen der Zigarren nun geschmackliche Veränderungen gibt (im Pfeifentabakbereich gibt es sogenannte Flakes und Plugs, also Tabak der über einen längeren Zeitraum unter starkem Druck gepresst wird, so findet eine Vermählung des Tabaks statt, die Aromen können verstärkt werden und der Geschmack verändert sich meist zum Positiven), ist umstritten, da aber der verwendete Druck bei box-pressed Zigarren im Vergleich zu gepresstem Pfeifentabak eher gering ist, kann man davon ausgehen, dass es bezüglich des Tabaks zu keiner allzu grossartigen „Modifikationen“ kommen sollte. Hier wäre natürlich ein Vergleich 1:1 der selben Zigarre, rund und box-pressed wirklich interessant – und wer weiss, mehr als das „sie rollt wenigstens nicht vom Tisch“ ist vielleicht doch auch dran?

Es wird ausserdem gesagt, box-pressed Zigarren würden nicht mehr einer Qualitätskontrolle unterzogen werden können, da sie ja in den Kisten gepresst werden, womit die Herstellung ein gewisses Risiko birgt und auf sauberes Handwerk grossen Wert gelegt wird. Von der Industrie jedenfalls wird bestritten, dass diese Zigarren einen entgegen anders lautender Kommentare schlechteren Zug aufweisen würden.

Nun aber zur Alec Bradley Prensado Robusto (Prensado: spanisch für gepresst), die in der Internetwelt völlig geteilte Ansichten ausgelöst hat. Entweder man liebt sie oder man hasst sie, so scheint es wenn man durch die Internetforen kurvt. Ich nehme es vorweg, ich bin da irgendwo mitten drin.

Der Filler der Alec Bradley Prensado Robusto besteht aus Honduras und Nicaragua Tabaken, das Umblatt aus Nicaragua und das Deckblatt aus Honduras. Kern der Prensado ist ein Tabak aus dem Trojes Tal Honduras‘, um welchen Alan Rubin die Prensado aufgebaut hat.

Alec Bradley Prensado Robusto
Das Kaltaroma der Alec Bradley Prensado Robusto gibt nicht allzu viel preis, etwas Kakao, etwas Leder. Nach dem Anzünden offenbaren sich deutliche Schokoaromen, aber auch erdige sowie leichte Bitternoten. Manchmal wirkt sie zu Beginn etwas kantig und hölzern (nicht geschmacklich gemeint), fast etwas hart – Kraft auf jeden Fall zeigt sie sofort. Was mir hier und ab dem 2/3 nicht so gefällt ist ein leichter Nebengeschmack, den ich nicht genauer definieren kann, ausserdem eine allerdings nicht allzu abschreckende Schärfe. Fakt aber ist: der Zug der Alec Bradley Prensado Robusto ist vielleicht etwas schwerer als normal, keineswegs aber störend. Sie brennt zunächst sauber und gerade ab. Erst später, so ungefähr ab der Hälfte, neigt sie zu etwas Schiefbrand und muss nachkorrigiert werden.

Ab hier dominiert weiterhin Schokolade und eine deutliche wahrzunehmende Würzigkeit. Mir scheint bei der Alec Bradley Prensado Robusto das Degasen allerdings unerlässlich, wenigstens um den oben erwähnten Nebeneffekt loszuwerden. Die Schärfe nimmt gegen Ende etwas zu, auch die bitteren Aromen, die Rauchdauer wird also ausgedehnt und zeigt durchaus Erfolg. Zum Ende bleiben gemischte Gefühle. Irgendwie meine ich, dass hier einiges an Potential vorhanden ist, die Alec Bradley Prensado es aber nicht völlig ausschöpfen kann. Was sicher ist: Die Alec Bradley Prensado Robusto hat Kraft und Power, auch was den Nikotinlevel angeht. Auf leeren Magen ist hier eher nicht…!

Zuammenfassend: Schön anzusehende, top verarbeitete Zigarre mit Potential. Nicht der absolute Umwerfer, aber sicher auch nicht das grässliche Ding, wie es durch die Zigarrenforen geistert.

Besten Dank an unseren Blogleser Phil für das Tasting der Alec Bradley Prensado Robusto an dieser Stelle!