Joya de Nicaragua Celebracion Torpedo

Joya de Nicaragua Celebracion Torpedo

Die Joya de Nicaragua Celebracion Torpedo ist eine „Puro“ (der gesamte Tabak wird in heimischen Gefilden gezogen, hier also in Nicaragua). Sie duftet im Kaltzustand nach süssem Heu; Auch der Kaltzug schmeckt nach süsser Melisse. Beim offenen Tabak sieht man die unterschiedlich dunklen Tabakblätter: Von aussen unten links ziehen sich die Lagen bis nach rechts oben. Ich vermute, dass es sich hierbei um die Ligero-Blätter handelt (obersten Blätter der Tabakpflanze). Sie brennen langsamer und müssen in der Mitte verarbeitet werden. Daher prognostiziere ich einen Schiefbrand erster Güte. Ich sollte recht behalten. Dafür entschädigt der Geschmack um so mehr!

Joya de Nicaragua Celebracion Torpedo

Einen kleinen Zipfel der Joya de Nicaragua Zelebration Torpedo schneide ich mit der Zigarren-Schere (z.B. Donatus Big Cut) ab. Der Zugwiderstand ist perfekt. Im Verlauf des ersten Drittels muss ich einen Hauch nachschneiden, um den Zugwiderstand etwas „zu öffnen“. Sie schmeckt im ersten Drittel wundervoll „honigartig“ nach süsser Melisse. Eine sehr sanfte Schärfe vermengt sich mit der Melisse und es ist eine wundervoll angenehme Geschmacksmelange.

Joya de Nicaragua Celebracion Torpedo

Das zweite Drittel bleibt süss und nussige Röstaromen gesellen sich hinzu. Als ich die Joya de Nicaragua Zelebration Torpedo im Juli 2013 zum ersten Mal verköstigte, war sie für mich meidum-stark in ihrer Stärke. Heute stufe ich sie höchstens Medium ein (ab etwa Ende des zweiten Drittels). So kann die Tagesform und was man zuvor gegessen hat, eine Rolle spielen.

Die Joya de Nicaragua Celebracion Torpedo ist ein wundervoll entspannter und genussreicher Smoke. Jede Minute davon. Ab dem letzten drittel mischen sich „Erde“ und etwas „Torf“ unter die Geschmacksmelange – ausgezeichneter Blend! Den permanenten Schiefbrand korrigiere ich mit der Flamme, anders geht’s nicht.

Meine Getränke bei diesem Smoke sind: Ein kleiner Milchkaffee und ein Glas pures Wasser (pur = aus dem heimischen Wasserhahn gezapft) 🙂

Fazit: Klare Kaufempfehlung für alle, die eine herrliche Zigarre mit süsser Note geniessen möchten, und über den Schiefbrand souverän und locker hinwegsehen können. Aufregen bringt eh nichts; Sich jedoch an der Geschmacksmelange erfreuen, bringt umso mehr! 🙂

Vasilij Have a good smoke, Vasilij

Leonel Royale Gran Cru 2012 Edicion Rare

Die limitierte, wunderschöne Kiste mit auserlesenen 16 Zigarren der Leonel Royale Gran Cru 2012 Edicion Rare ist hochwertig verarbeitet und ein echter Hingucker! Mein Bericht ist dieses Mal viel ausführlicher, als üblich; Handelt es sich doch um eine „Rare“ Edition. Geniales Marketing des Herstellers? Oder bietet sie für den Geniesser wirklich etwas Besonderes? Bevor ich zum Tasting dieser Kaufempfehlung komme,  gibt’s zunächst noch Hintergrundinformationen zu dieser Rarität. Bei zigarren-online.ch ist die Beschreibung nachzulesen.

Leonel Royale Gran Cru 2012 Edicion Rare

Das Tasting

Im Kaltzustand duftet die „Leonel Royale Gran Cru 2012 Edicion Rare“ extrem wundervoll nach „tiefem“, gut gelagertem Heu. Ich bohre sie mit dem Davidoff Rund-Cutter (grösste Bohrung). Der Kaltzug schmeckt extrem nach süsser Melisse und vermischt sich mit reinem Tabak. Wie herrlich ist das denn!?

Leonel Royale Gran Cru 2012 Edicion Rare

Am offenen „Brand-Teil“ der Zigarre sehe ich hellere und dunklere Tabak-Lagen, die in unterschiedlichen Schichten gerollt wurden.  Ich habe Bedenken, dass hier der schwerer brennbare Tabak nicht korrekt ausschliesslich in der Mitte verarbeitet wurde, sondern auch  etwas nach Aussen gerutscht ist. Ich sollte Recht behalten: Schiefbrand begleitet den ganzen Smoke, aber mit der Flamme kann man ihm Einhalt gebieten.

Leonel Royale Gran Cru 2012 Edicion Rare Leonel Royale Gran Cru 2012 Edicion Rare

Die eigene Tagesform ist sicherlich ein entscheidender Genuss-Faktor

Möglicherweise liegt es an meiner Tagesform; Ich habe gerade den Super Bowl hinter mir und geniesse die „Leonel Royale Gran Cru 2012 Edition Rare“ nach einem guten Frühstück gegen 10 Uhr Vormittags: Sie schmeckt „grün“ und mein Mund wird „trocken“. Anhand der Geschmacksmelange bin ich mir aber sicher: Es liegt an meiner Tagesform, denn das Blending hat viel mehr zu bieten! Deshalb lasse ich die anderen Zigarren im Cellophan verpackt im Humidor die nächsten Monate liegen und schreibe danach ein neues, kürzeres Tasting; So wird man den Unterschied bestimmt erkennen können.

Leonel Royale Gran Cru 2012 Edicion Rare

Das erste Drittel: Reiner Tabak, mit süsser Melisse und wundervollem „Heu“

Der Zugwiderstand ist einen Hauch zu schwach (die nächste Zigarre der „Leonel Royale Gran Cru 2012 Edition Rare“ werde ich mit der mittleren Bohrung versehen). Die Raumnote (Aroma) duftet herrlich nach purem Tabak (vielleicht leicht „bissig“), denn die Rauchentwicklung ist enorm. Ich sehe über den „grünen“ Geschmack hinweg und konzentriere mich auf die Melange, die ich eindeutig im Hintergrund schmecke: Die Geschmacksmelange ist herrlich; Reiner Tabak, sanfte Würze, ein Hauch von süsser Melange im Hintergrund, sehr sanftes Prickeln auf der Zungenspitze…und, wundervoll: „Heu“ ergänzt diesen herausragenden Blend!

Nasal ist sie ausgesprochen scharf und pfeffrig…whooohaaa….da treibt es mir gleich Tränen in die Augen. Der Pfeffer hält noch ein ganzes Weilchen an, bevor sich meine Epidermishäärchen wieder beruhigen! Wow! Stark – im wahrsten Sinne des Wortes!

Das zweite und dritte Drittel: Klarer Rollfehler, aber das Geschmackspotenzial ist entscheidend

Die Asche ist nicht sehr fest und sollte nach etwa 2cm abgestreift werden (obwohl sie fest aussieht). Und jetzt sieht man den Fehler des Rollens: Der Kegel ist nicht mittig, sondern aussen.  Nun, einerseits habe ich für den Roller Verständnis; Er ist sicherlich unter Druck, weil er eine bestimmte Menge produzieren muss. Andererseits ist es mir aber auch „Schnuppe“. Wenn ich viel Geld für ein Qualitätsprodukt ausgebe, dann erwarte ich dementsprechend eine korrekte Verarbeitung des Tabaks. Ende der Durchsage.

Schlussendlich ist der Geschmack für mich persönlich entscheidend. Ich schätze das Potenzial hoch ein, dass dieser fantastische Blend bei der „richtigen“ Tagesform herausragend schmeckt. Und schlussendlich entscheidet die persönliche Geschmacksvorliebe, ob einem die „Leonel Royale Gran Cru 2012 Edition Rare“ schmeckt oder nicht.

Leonel Royale Gran Cru 2012 Edicion Rare

Die wundervolle Geschmacksmelange wird im weiteren Verlauf komplexer, das „Heu“ vermischt sich noch mehr mit der süssen Melisse und als „Grundgeschmack“ bleibt purer, toll fermentierter Tabak auf der Zunge. Besonders angetan hat mich der Übergang zum letzten Drittel: Nussige Erdnuancen übernehmen die Dominanz; Und diese Melange ist wirklich herrlich!

Fazit: Klare Kaufempfehlung

Für mich persönlich gehört diese Zigarre eindeutig in die Sammlung, wer gerne den Geschmack von auserlesenem Tabak mag. Ich bin gespannt, ob der „grüne“ Geschmack beim nächsten Mal verflogen ist.

Vasilij Have a good smoke, Vasilij

El Baton Belicoso

Vom traditionellen, in Miami basierten Familienunternehmen J.C. Newman, dessen Historie zurück bis 1895 reicht als in Cleveland die erste Zigarre unter dem Familiennamen gerollt wurde, überraschte mich zuletzt die Brick House – die Teaser ist ein durchaus vollmundiger Rauchspass für den kürzeren Moment. Die El Baton nun, um die es hier gehen soll, gibt sie in den Formaten Belicoso, Robusto, Double Toro und Double Torpedo. Verarbeitet und handgerollt wird sie in Nicaragua ausschliesslich mit heimischen Tabaken, wir haben also eine puro vor uns.

El Baton BelicosoOptische Begeisterung! Die El Baton Belicoso (127mm/56) ist eine toll anzusehende Zigarre. Das ölige Nicaragua Corojo Deckblatt spiegelt sich fast in der Sonne und weist einige kräftige Blattadern auf. Die Zigarre fühlt sich ein klein wenig weich an. Ich schneide die Spitze mit dem Cutter, so dass das Zugende ungefähr einen Durchmesser von 8mm hat. Nein, ich hab’s nicht nachgemessen, alles gebrilltes Augenmass.
El Baton Belicoso Der Beginn der El Baton Belicoso ist würzig, viel Kaffee, Röstaromen und eine feine Bitterkeit. Gleich denke ich an jene Raucher, die beim Thema „bitter“ die Zigarre weglegen möchten. Das wäre schade, auch wenn der leicht bittere Unterton die El Baton begleitet. Es ist nicht die Aromatik von Bitterschokolade als vielmehr die eines ungezuckerten Espresso, nie überborden oder störend, aber doch vorhanden.
Feinheiten wie nussig, frisches Laub und ein bisschen Holz bleiben sehr zurückhaltend. Durch Degasen zeigt sich eine die Bitterkeit begleitende Süsse, auch hier, still und leise im Hintergrund. Das alles ändert sich wenn die El Baton Belicoso ihr letztes Drittel erreicht und zünftig aufdreht: Üppig, sehr würzig und deutlich weisser Pfeffer zeigen sich als Schlussbouquet, ehe die Belicoso ihrem konischen Ende entgegen glimmt.
El Baton Belicoso Ich würde die El Baton Belicoso als eher milden und zarten Smoke bezeichnen. Eine Nicaraguanerin, die es nicht mag, zu schnell (zu heiss) geraucht zu werden und – da sie einen durchaus leichten Zug aufweist – Behutsamkeit!
In Begleitung eines (naja, angesichts der grösse der Zigarre sagen wir mal zwei, drei…) eher milden, gezuckerten Kaffees macht sich die El Baton Belicoso umso besser.

Besten Dank an unseren Blogleser Phil für diesen Beitrag an dieser Stelle!

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H. Upmann Magnum 50

Ja, die H.Upmann ist schon eine Klasse für sich! Im jungen Alter ist sie noch flach im Geschmack. Aber lässt man ihr Zeit zum reifen, dann entwickelt sie sich zu einem ganz besonderen Erlebnis! Die H. Upmann Magnum 50 gehört auch in diese Kategorie.

H. Upmann Magnum 50

Sie duftet süsslich nach Heu und im Kaltzug schmecke ich die süsse Melisse. Ich bohre sie mit dem Davidoff Rund-Cutter (grösste Bohrung). Die ersten Minuten sind leicht salzig, und man schmeckt den reinen, puren Tabak. Nasal ist sie sanft würzig und nach einigen Sekunden beim Einatmen durch die Nase kommt Ammoniak zum Vorschein. Boxingdate JUN12. Ganz speziell bei kubanischen Zigarren ist die Reifung ein entscheidender Faktor! Schon in Kürze wird mein Exemplar nicht geniessbar sein; Dafür hat sie ein hohes Reifungspotenzial (Einschätzung mindestens 8 Jahre), damit sich das wundervolle Blending voll entfalten und dem Genuss höchste Noten bescheren kann.

H. Upmann Magnum 50

 

H. Upmann Magnum 50

Das erste Drittel: Ich spüre etwas Pfeffer auf der Zungenspitze, sanfte „Erde“ und leichte, nussige Röstaromen; Die süsse Melisse ist der „Träger“ dieser Melange, das ist wundervoll! Ich kann mir vorstellen, wie diese Melange nach etwa 8 Jahren zum Tragen kommt! Im weiteren Verlauf flacht wie erwartet das erste Drittel deutlich ab, die Melange „verblasst“ sozusagen. Der ausgezeichnete „Dalmore Cigar Malt“ ist ein hervorragender Begleiter bei meinem Smoke!

Die Asche ist fest und etwas „bröckelig“. Nach dem Abstreifen der Asche kommt ein Kegel-Krater-Abbrand zum Vorschein. Das liegt ganz sicher am jungen Alter und ist vermutlich kein Fehler der Zigarre. Sie braucht einfach ihre Reifezeit.

H. Upmann Magnum 50

 

Beim Übergang zum zweiten Drittel erholt sie sich und die Melange wird kräftiger: Nussige, erdige Melange, vermischt Röstaromen und süsser Melisse. Sie ist im zweiten Drittel etwas bitter, leicht „grün“ und mein Mund wird „trocken“. Ja, sie ist zu jung 🙂

H. Upmann Magnum 50

Im letzten Drittel wird sie Medium-stark, die „Erde“ dominiert, vermischt mit Röstaromen und süsser Melisse. Gerne würde ich sie verköstigen nach einer Lagerung von mindestens 8 Jahren!

Fazit: Wer sie noch ganz jung (etwa in den ersten paar Monaten nach der Herstellung) verköstigt, wird schon begeistert sein. Danach sollte man sie unbedingt lagern. Klare Kaufempfehlung für alle, die sie in die Sammlung aufnehmen und lagern möchten.

H. Upmann Magnum 50

Vasilij Have a good smoke, Vasilij

H. Upmann Sir Winston

14.30 Uhr Ortszeit. Meine Kuba-Rundreise geht weiter! Heute geniesse ich eine exzellente H. Upmann Sir Winston. Ich sitze in einem urchigen Strand-Café in der Schweinebucht. Wunderschönes Wetter, kaum Wind und dazu verköstige ich einen „Balvenie Caribbean Cask“ Single Scotch Whisky. Eine fantastische Kombination!

H. Upmann Sir Winston

Im Kaltzustand duftet sie nach nichts. Der Kaltzug schmeckt nach nichts. Ich bohre sie mit dem Davidoff Rund-Cutter (mittlere Bohrung). Nach dem Anzünden ist die Zigarre in den ersten Minuten leicht pfeffrig und der Tabakgeschmack ist wundervoll!

H. Upmann Sir Winston

 

H. Upmann Sir Winston

Das erste Drittel schmeckt wunder-prächtig! Eine cremige, zurückhaltende Süsse vermischt sich mit einem wundervollen, reinen Tabakgeschmack. Diese Melange ist einfach top! Die Raumnote (Aroma) duftet nach „tiefem“, reinen Tabak. Oh, wie wundervoll… Ich nippe am Scotch Whisky (extra matured in rum casks, aged 14 years) und sofort breitet sich eine kristallklare Schärfe auf der Zunge aus; Gleich danach meldet sich eine cremige Süße, das schmeckt ausgezeichnet!

H. Upmann Sir Winston

Die Asche ist fest und etwas bröckelig. Nasal schmeckt die H. Upmann Sir Winston scharf und ein paar Sekunden später nach Ammoniak. Das Boxingdate meines Exemplars ist etwa 2011/2012, ich kann es nicht näher eingrenzen. Nach dem Abstreifen der Asche zeigt sich ein schöner Kegelabbrand, also ist die Zigarre korrekt gerollt worden. Danke an das Qualitätsdenken an den Roller! Die Stärke ist sanft-medium.

Nach rund 55 Minuten bin ich im 2. Drittel angekommen. Die Stärke ist jetzt Medium. Die Geschmacksmelange hat sich weiter entwickelt: Röstige Nussaromen, etwas erdig, etwas Süsse; Der reine, pure Tabakgeschmack ist im Vordergrund, herrlich! Die Raumnote ist sehr elegant, es duftet nach „tiefem“, reinen Tabak. Der auftretende Schiefbrand wird mit der Flamme korrigiert. Obwohl die Zigarre korrekt gerollt ist, bin ich über den Schiefbrand doch überrascht. Egal, der Geschmack stimmt, das ist das wichtigste, nicht wahr?

H. Upmann Sir Winston

Im letzten Drittel angekommen, wird die Geschmacksmelange komplexer und die Stärke ist Medium-stark geworden. Die Melange mit dem Scotch und der Zigarre ist einfach exzellent: Erde, Torf, cremig, Süsse im Hintergrund, pure, reine Tabak-Melange. Uff! Unbedingte Kaufempfehlung! Diese elegante Zigarre findet auf jeden Fall den Weg in meine Sammlung. Bei dir auch?

Ach ja, da ist noch eine Sache: Nach 130 Minuten lege ich sie beseite und merke, dass ich in der Nähe von Basel in einem kleinen Wintergarten sitze. Nichts ist mit Kuba in einem urchigen Café… 😉

H. Upmann Sir Winston

Vasilij Have a good smoke, Vasilij