TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto

Alberto Turrent hat im 19. Jahrhundert begonnen in dem Nahe des Golfs von Mexiko gelegenen San Andrés Tal, das ihm zum Tabakanbau ideal schien, das grüne Gold anzubauen. Fünf Generationen später sind Tabake und Zigarren immer noch unter Aufsicht der Turrent Familie.

Mit einem Ringmass von satten 62 hat man hier schon was in den Fingern – und das bei der charakteristischen Te-Amo Gran Corto Länge von gerade mal 100mm. Die in Mexiko hergestellte TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto besteht aus einer Einlage aus Corojo, einem Umblatt aus San Andres Maduro und das ölig glänzende, dunkelbraune Deckblatt mit fast schwarzen Sprenkeln stammt aus Honduras.

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran CortoIm Kaltzustand leichte Holznoten und bisschen Schokolade. Letztere muss allerdings fast den ganzen Rauchverlauf warten ehe sie im Daumen breiten Zipfelchen nochmals zu schmecken ist, ja, tatsächlich.
Erste Züge bei der TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto zeigen viel Würze, eine leichte Bitternote und frisch gerösteten Kaffee. Nach und nach löst sich die herbe Note und wir bekommen sogar ein paar wenige Zuckerkristalle zu schmecken, eben, nur ganz, ganz leicht. Die Honduras Te-Amo zeigt nun rauchig, holzige Aromen, nicht aufdringlich aber durchaus genussvoll und irgendwie… lecker das Ganze. Es sind aber, bei Hälfte der Dicken, ihre herbalen Noten, die den Geschmack vorgeben, bei mittlerem Körper und ausgeprägter Intensität. Und dann, plötzlich, im letzten Drittel schmecke ich karamellige Töne, ein wirklich spezieller Farbtupfer im Gesamtbild.

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto
Sie ein paar Minuten stehen zu lassen (zwecks eiligst vergessenen Email schreibens und Mineral nachfühlen), macht dem Kurzstumpen nichts aus, er raucht sich sofort wieder an und weiter kann’s gehen.

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto

Te-Amo selber beschreibt die Honduras als mittelstark, ich kann dem so beipflichten. Ich muss aber auch zugeben, ich war bei diesen Te-Amos der Turrent Family bisher skeptisch, doch die kurze Honduras weiss durchaus zu gefallen und macht Lust sich auch auf die anderen Wuchtbrummen im Kurzformat der World Series zu widmen… so im Sinne von „more to come“!

Tobajara Brasil Maduro Robusto

Nach dem Tobajara Brasil Claro Tasting von vor kurzem ist nun die Tobajara Brasil Maduro Robusto an der Reihe. Das dunkelbraune, nur leicht ölige Deckblatt fühlt sich ein wenig rau an, zeigt sich aber gut verarbeitet. Im Gegensatz zur Claro Version mit dem hellen Brazil Sumatra ziert die Maduro ein Brazil Mata Fina Deckblatt. Innen bleibt alles beim Alten, also Bahia Mata Fina und Mata Norte als Einlage, dazu ein Umblatt aus Bahia Mata Norte.

Tobajara Brasil Maduro Robusto

 

 

 

Im Kaltaroma ist ein leichter Stallgeruch zu vernehmen, wie es gerne mal bei „dunklen“ Zigarren hervortritt. Beim Bohren mit dem Xikar 11mm Punch war ein leises „Rätsch“ zu hören, es bildete sich ein kleiner Riss an der Kappe, der aber mit etwas Spucke „geklebt“ werden konnte.

Von Beginn weg sind süffige Kaffeearomen mit einer feinen Süsse im Hintergrund, auch dunkle Brotkruste vorherrschend. Der im Gegensatz zur Claro etwas dunklere, fülligere Rauch ist rauer, bisschen kratziger, üppiger. Schoko wie bei anderen Maduros ist hier kaum oder nur bedingt zu schmecken, wer also darauf steht sollte sich vielleicht eher bei anderen Maduro Zigarren umschauen.
Raucht man die Tobajara Brasil Maduro Robusto etwas zu hastig, treten leichte Bitternote hervor, also besser etwas zurückhaltend bleiben und nur die Ruhe beim Geniessen – so sollte es schliesslich und endlich ja auch sein oder? Im letzten Drittel treten mehr Würze, Nuancen von geröstetem Rosmarin und ein Hauch Pfeffer auf und bilden einen rassigen Abschluss eines guten Rauchgenusses.

Wie die Claro ist auch die Tobajara Brasil Maduro Robusto keine „Brasilwumme“, sondern ein eher dezentes und nicht zu starkes Erlebnis, durchaus auch für den Anfänger geeignet, der hier eine qualitativ gut gemachte, leckere Brasilianierin geniessen kann.
Die Asche ist fest und zeigt eine fast weisse Farbe, wie wir wissen ein gutes (Rauch)Zeichen! Um zum Thema Fussball, wie kürzlich bei der Claro, zurückzukehren: Während letztere leichtfüssig tänzelnden futebol do brasil zaubert, zeigt die Tabajaro Brasil Maduro Robusto einen etwas stämmigeren, direkteren Fussball, also eher Brasil anno 1994.

Ein herzliches Dankeschön an Phil für diesen Beitrag.

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Alec Bradley Black Market Robusto

Hergestellt in Danli, Honduras, erfreut uns die im letzten Jahr eingeführte Black Market Linie des umtriebigen Alec Rubin mit einem Filler bestehend zu einem hohen Anteil aus Ligero Tabaken aus Panama und Honduras, einem Sumatra Umblatt und einem glänzend öligen, schokobraunen und recht dicken Deckblatt aus Nicaragua. Die Alec Bradley Black Market Robusto fühlt sich eher fest an, der Zug allerdings ist problemlos.

Alec Bradley Black Market Robusto

 

Gleich von Beginn weg zeigt sich die Alec Bradley Black Market Robusto – im Garten bei herrlicher Frühlingssonne genossen – füllig, üppig mit viel Substanz. Schöne Kaffeenoten, etwas Schoggi, dazu eine edle, cremige Süsse. Alsbald finden sich würzig herbale Aromen, die aber nicht überbordend wirken, der Black Market jedoch durchaus Pepp verleihen. Im Hintergrund feine Bittermandeln, auch sonst leichte Nussnoten ebenso wie fruchtige Aromen. Also eine überaus komplexe Angelegenheit und meiner Meinung auf Grund ihrer Vielschichtigkeit und Üppigkeit nicht unbedingt eine Zigarre für den Anfänger.
Wer mit dieser eher bodenständigen (und damit ist nicht etwa volks- oder altertümlich als vielmehr rustikal gemeint) Art „Cuvée“ Zigarren made in Honduras zurecht kommt, wird hingegen mit einer geschmackvollen, leckeren Zigarre belohnt, von dem es gerne mehr sein darf – Suchtpotential!

Alec Bradley Black Market Robusto

 

Im Gegensatz zu ihrer grünen Schwester, der Filthy Hooligan, zeigt die Alec Bradley Black Market Robusto übrigens nicht die Verarbeitungsprobleme, die das dünne Candela Deckblatt leider desöfteren mit sich bringt, wenn hier auch auf der negativen Seite ein leichter Schiefbrand zu notieren ist und die Zigarre nach 3, 4 Minuten Rauchpause ein wenig „Fingerspitzengefühl“ braucht um nicht wieder angezündet werden zu müssen.

Ein herzliches Dankeschön an Phil für diesen Beitrag.

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Cohiba Siglo I

Was kann man über eine Cohiba schreiben, was nicht schon geschrieben wurde oder: Wem tritt man mit einem Cohiba Tasting auf die Füsse? Kult ist Kult und Cohiba ist Cohiba ist…! Wie also ihre Aromatik umschreiben, die fast jedem Zigarrenfan bekannt sein dürfte, oder ihre beispielhafte Harmonie in Worte fassen, die ein jeder so schätzt? Okay, über Fälschungen (Cohibas werden scheinbar nicht weniger gefaked als Schweizer Uhren), da könnte man wohl so einiges loswerden und so manch einer hatte so ein Ding schon bei sich zu Hause! Okay, die Cohiba Siglo I ist eine, die unter den Fälschungen eher selten zu finden ist, irgendwie scheint ihre Grösse weniger interessant um sich „die Mühe“ zu machen, wer weiss?
Cohiba Siglo I
Bleiben wir gleich bei der Grösse: die Cohiba Siglo I ist also die Kleinste der Serie 102mm in der Länge, Ringmass 40, Très Petit Corona wie es bei den Kubanern heisst. Ein durchaus nettes Format, das für knappes Stündchen für zwischendurch sorgen kann. Es kann ja nicht immer die Wuchtbrumme im Mund sein.

Ich genoss sie auf der Terrasse in Adelboden bei schönstem Sonnenschein, ergo blauem Himmel und erstaunlich viel Schnee (im März…) und schwelge ferienhalber in Gedanken: Wie perfekt gerollt sie ist und das goldbraune Deckblatt mit seinen wenigen Blattadern, und optisch als auch geschmacklich, einfach ein Träumchen. Wie „fein“ – damit ist wirklich fein, also nuanciert, subtil oder doch einfach lecker (?) gemeint – die Cohiba Siglo I ist, ihre leichten Kaffeenoten und die betörende Süsse, die floralen Aromen, fruchtigen Nuancen. Wie Honig und Röstnoten hinzukommen und eine beinahe perfekte Mischung mit obigen Beschreibungen bilden. Dass Pfeffernoten ab der Hälfte und gegen Ende mehr und mehr aufkommen und für einen gediegenen Abschluss eines besonderen Genusses sorgen.

Cohiba Siglo I

Ja, Cohibas haben ihren Preis und wenn man doch nicht kistenweise einlagern kann, so ist es sehr zu empfehlen ab und zu ein paar Einzelexemplare in den Humi zu packen und, wenn man sich danach fühlt, etwas ganz besonderes geniessen zu wollen. Oder um einen 80er Werbeslogan eines bekannten Waschmittels zu bemühen (man verzeihe mir): Cohiba, da weiss man was man hat!

Ein herzliches Dankeschön an Phil für diesen Beitrag.

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Aging Room Maduro Rondo

Auf die Aging Room Zigarren bin ich durch die tolle M-356 gestossen, eine würzig spannende, sehr geschmachvolle Zigarre. Als die Aging Room Maduro Rondo erschien (es gibt ausserdem noch eine Aged Maduro), diese ohne Nummernkennzeichnung, musste sie gleich her, durfte aber noch ein paar Anpassungswochen im heimischen Humidor verbringen. Die Aging Room ist ein Produkt von Olivero Cigars und besteht in der Einlage aus Tabaken aus Nicaragua, die der Zigarre zweifellos Würze verleihen, einem Umblatt und einem Maduro Deckblatt aus der Dominikanischen Republik.

Aging Room Maduro Rondo

Das Deckblatt der Rondo (mit Robusto Massen) zeigt sich in schönem Schokobraun und ist leicht rau anzufassen. Ansonsten fühlt sie sich perfekt an, nicht zu weich, nicht zu hart, wie der Befühltest aufzeigt. Den Xikar Punch „hinten rein“, sauberes Loch, sauberer Schnitt.

Die ersten Züge lassen feine Schoggiaromen, leckere fruchtige Noten (gedörrte Äpfel) und eine schön eingebundene Süsse erahnen. Im weiteren Verlauf zeigen sich feinwürzige Aromen, alles sehr harmonisch und recht weich, ja gar mit einer bemerkenswerten Cremigkeit. Was ausserdem auffällt ist das hübsche und sanfte Süsse/Säure-Spiel auf der Zunge.
Im späteren Rauchverlauf kommen herbale und florale Noten, etwas Holz und schliesslich ein Hauch Pfeffer zur Geltung, sie zeigt auch mehr Fülle und Stärke. Dass die Aging Room Maduro nicht nur glattgebügelte Rauchzeichen sendet, ist ein erwähnenswerter Vorteil dieser Zigarre.

Die Asche ist, wie auf dem Bild zu sehen, weiss und mittelfest, der Abbrand sauber und der Zug perfekt – so sollte eine Zigarre sein. Knapp mittelstark steht die Aging Room Maduro Rondo für zwei prächtige Stunden Rauchvergnügen und sie findet ganz sicher wieder ihren Weg in meinen Humi als eine wirklich Besonderheit aus der DomRep. Jetzt sollte ich aber doch noch die Aged Maduro probieren…!

Ein herzliches Dankeschön an Phil für diesen Beitrag.

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