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TE-AMO Nicaragua Blend WSS Gran Corto

Die TE-AMO Nicaragua Blend WSS Gran Corto ist ausgestattet mit einem Filler aus Nicaragua Tabaken, einem Umblatt aus San Andres Maduro und einem Deckblatt aus Criollo ’98. Criollo ’98 ist eine kubanische Züchtung, die gegen Pilzkrankheiten resistent ist und die scheinbar anfälligere Habana 2000 ersetzen soll.
Vom Hersteller wird der Nicaragua Blend als voll und für erfahrene Raucher empfohlen, was ich so nicht unterschreiben kann.

TE-AMO Nicaragua Blend WSS Gran Corto

Braunes, seidenmattes Deckblatt mit leichten Schattierungen und gut erkennbaren Blattadern. Die Zigarre fühlt sich recht weich und eher locker gerollt an, sie lässt die Asche auch deutlich früher fallen als die beiden anderen TE-AMOs.

TE-AMO Nicaragua Blend WSS Gran Corto TE-AMO Nicaragua Blend WSS Gran Corto

Zum Start sind Noten von Heu zu erkennen, im Geschmack feinherb, würzig. Im weiteren Verlauf zeigen sich zarte fruchtige Momente, so schmecke ich etwas süsslichen Apfel, später erscheinen ein Hauch Schokolade, Röstnoten, eine leichte Cremigkeit und im letzten Drittel Pfeffer. All diese Aromen sind nur äusserst zurückhaltend heraus zu schmecken.

Im Vergleich mit den beiden anderen bisher getasteten TE-AMOs (die Cuban Blend steht noch aus) scheint die TE-AMO Nicaragua Blend WSS Gran Corto leichter gebaut, vom Maduro Umblatt ist nur wenig zu definieren. Mich hat sie bisher am wenigsten befriedigt, sie bleibt erstaunlich dumpf im Geschmacksbild, zeigt wenig Raffinesse, ist eher saft- und leider auch ein bisschen kraftlos. Die eingangs angetönte Fülligkeit bestätigt die TE-AMO Nicaragua Blend jedenfalls kaum und kann so auch die zugegeben vorhandene Erwartungshaltung nicht erfüllen.

TE-AMO Dominicana Blend WSS Gran Corto

Und weiter geht’s mit dem Kurzbrummen probieren. Heute ist die TE-AMO Dominicana Blend WSS Gran Corto an der Reihe. Hier werden als Einlage dominikanische Tabake verwendet, als Binder ein San Andrés Negro Blatt aus Mexiko, das der Zigarre Körper und Robustheit verleiht und als Wrapper ein Connecticut Shade. Dieses ist von brauner Farbe, eher matt und von gröberer Struktur, sieht man und fühlt man.

TE-AMO Dominicana Blend WSS Gran Corto

Premiere: Die Dicke wird mit dem neuen ZO-Jetflame entzündet. Zigarrige Aromen, Zedernholz, eine leichte, beherrschte Würze, angenehm und leicht im Rauch. Feine Bittermandeln begleiten das erste Drittel. Fans der „cremigen“ Dominikanerinnen werden hier eher nicht auf ihre Kosten kommen, die TE-AMO Dominicana Blend WSS Gran Corto ist von der robusteren Sorte – und das ist gut so, bedeutet es doch, dass man hier nicht nur heisse Luft einzieht, wenn sie auch an die komplexeren Aromen der Honduras natürlicherweise nicht herankommt.

TE-AMO Dominicana Blend WSS Gran Corto TE-AMO Dominicana Blend WSS Gran Corto

Im weiteren Geschmauche finden sich zarte Kaffeenoten mit einer ebenso zarten Süsse, die aber von den würzigen Aromen in den Hintergrund gestellt wird. Im letzten Drittel legt die Dominican Blend zu, noch würziger, leicht herb, wird sie voller und stärker. Lassen wir sie nun 5 Minuten stehen, zeigt sich, sie raucht sich übrigens problemlos weiter, sogar eine grazile Cremigkeit. Na also.

Die dunkelgraue Asche ist fest, der Abbrand hie und da ein wenig mit dem Jetflame zu korrigieren, der Zug sauber.

Ich mag diese Brummer und es ist spannend die verschiedenen Tabakprovenienzen ein und der selben Marke probieren und vergleichen zu können. Hinzu kommt ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis, das die Teamos durchaus zur Kandidatin für eine Alltagszigarre werden lässt – und dies ist keinesfalls despektierlich gemeint – stärkemässig eignet sich die TE-AMO Dominicana Blend WSS Gran Corto absolut dazu. Man muss jedoch gute 75 bis 90 Minuten einrechnen.

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto

Alberto Turrent hat im 19. Jahrhundert begonnen in dem Nahe des Golfs von Mexiko gelegenen San Andrés Tal, das ihm zum Tabakanbau ideal schien, das grüne Gold anzubauen. Fünf Generationen später sind Tabake und Zigarren immer noch unter Aufsicht der Turrent Familie.

Mit einem Ringmass von satten 62 hat man hier schon was in den Fingern – und das bei der charakteristischen Te-Amo Gran Corto Länge von gerade mal 100mm. Die in Mexiko hergestellte TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto besteht aus einer Einlage aus Corojo, einem Umblatt aus San Andres Maduro und das ölig glänzende, dunkelbraune Deckblatt mit fast schwarzen Sprenkeln stammt aus Honduras.

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran CortoIm Kaltzustand leichte Holznoten und bisschen Schokolade. Letztere muss allerdings fast den ganzen Rauchverlauf warten ehe sie im Daumen breiten Zipfelchen nochmals zu schmecken ist, ja, tatsächlich.
Erste Züge bei der TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto zeigen viel Würze, eine leichte Bitternote und frisch gerösteten Kaffee. Nach und nach löst sich die herbe Note und wir bekommen sogar ein paar wenige Zuckerkristalle zu schmecken, eben, nur ganz, ganz leicht. Die Honduras Te-Amo zeigt nun rauchig, holzige Aromen, nicht aufdringlich aber durchaus genussvoll und irgendwie… lecker das Ganze. Es sind aber, bei Hälfte der Dicken, ihre herbalen Noten, die den Geschmack vorgeben, bei mittlerem Körper und ausgeprägter Intensität. Und dann, plötzlich, im letzten Drittel schmecke ich karamellige Töne, ein wirklich spezieller Farbtupfer im Gesamtbild.

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto
Sie ein paar Minuten stehen zu lassen (zwecks eiligst vergessenen Email schreibens und Mineral nachfühlen), macht dem Kurzstumpen nichts aus, er raucht sich sofort wieder an und weiter kann’s gehen.

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto

Te-Amo selber beschreibt die Honduras als mittelstark, ich kann dem so beipflichten. Ich muss aber auch zugeben, ich war bei diesen Te-Amos der Turrent Family bisher skeptisch, doch die kurze Honduras weiss durchaus zu gefallen und macht Lust sich auch auf die anderen Wuchtbrummen im Kurzformat der World Series zu widmen… so im Sinne von „more to come“!

Tobajara Brasil Maduro Robusto

Nach dem Tobajara Brasil Claro Tasting von vor kurzem ist nun die Tobajara Brasil Maduro Robusto an der Reihe. Das dunkelbraune, nur leicht ölige Deckblatt fühlt sich ein wenig rau an, zeigt sich aber gut verarbeitet. Im Gegensatz zur Claro Version mit dem hellen Brazil Sumatra ziert die Maduro ein Brazil Mata Fina Deckblatt. Innen bleibt alles beim Alten, also Bahia Mata Fina und Mata Norte als Einlage, dazu ein Umblatt aus Bahia Mata Norte.

Tobajara Brasil Maduro Robusto

 

 

 

Im Kaltaroma ist ein leichter Stallgeruch zu vernehmen, wie es gerne mal bei „dunklen“ Zigarren hervortritt. Beim Bohren mit dem Xikar 11mm Punch war ein leises „Rätsch“ zu hören, es bildete sich ein kleiner Riss an der Kappe, der aber mit etwas Spucke „geklebt“ werden konnte.

Von Beginn weg sind süffige Kaffeearomen mit einer feinen Süsse im Hintergrund, auch dunkle Brotkruste vorherrschend. Der im Gegensatz zur Claro etwas dunklere, fülligere Rauch ist rauer, bisschen kratziger, üppiger. Schoko wie bei anderen Maduros ist hier kaum oder nur bedingt zu schmecken, wer also darauf steht sollte sich vielleicht eher bei anderen Maduro Zigarren umschauen.
Raucht man die Tobajara Brasil Maduro Robusto etwas zu hastig, treten leichte Bitternote hervor, also besser etwas zurückhaltend bleiben und nur die Ruhe beim Geniessen – so sollte es schliesslich und endlich ja auch sein oder? Im letzten Drittel treten mehr Würze, Nuancen von geröstetem Rosmarin und ein Hauch Pfeffer auf und bilden einen rassigen Abschluss eines guten Rauchgenusses.

Wie die Claro ist auch die Tobajara Brasil Maduro Robusto keine „Brasilwumme“, sondern ein eher dezentes und nicht zu starkes Erlebnis, durchaus auch für den Anfänger geeignet, der hier eine qualitativ gut gemachte, leckere Brasilianierin geniessen kann.
Die Asche ist fest und zeigt eine fast weisse Farbe, wie wir wissen ein gutes (Rauch)Zeichen! Um zum Thema Fussball, wie kürzlich bei der Claro, zurückzukehren: Während letztere leichtfüssig tänzelnden futebol do brasil zaubert, zeigt die Tabajaro Brasil Maduro Robusto einen etwas stämmigeren, direkteren Fussball, also eher Brasil anno 1994.

Ein herzliches Dankeschön an Phil für diesen Beitrag.

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Alec Bradley Black Market Robusto

Hergestellt in Danli, Honduras, erfreut uns die im letzten Jahr eingeführte Black Market Linie des umtriebigen Alec Rubin mit einem Filler bestehend zu einem hohen Anteil aus Ligero Tabaken aus Panama und Honduras, einem Sumatra Umblatt und einem glänzend öligen, schokobraunen und recht dicken Deckblatt aus Nicaragua. Die Alec Bradley Black Market Robusto fühlt sich eher fest an, der Zug allerdings ist problemlos.

Alec Bradley Black Market Robusto

 

Gleich von Beginn weg zeigt sich die Alec Bradley Black Market Robusto – im Garten bei herrlicher Frühlingssonne genossen – füllig, üppig mit viel Substanz. Schöne Kaffeenoten, etwas Schoggi, dazu eine edle, cremige Süsse. Alsbald finden sich würzig herbale Aromen, die aber nicht überbordend wirken, der Black Market jedoch durchaus Pepp verleihen. Im Hintergrund feine Bittermandeln, auch sonst leichte Nussnoten ebenso wie fruchtige Aromen. Also eine überaus komplexe Angelegenheit und meiner Meinung auf Grund ihrer Vielschichtigkeit und Üppigkeit nicht unbedingt eine Zigarre für den Anfänger.
Wer mit dieser eher bodenständigen (und damit ist nicht etwa volks- oder altertümlich als vielmehr rustikal gemeint) Art „Cuvée“ Zigarren made in Honduras zurecht kommt, wird hingegen mit einer geschmackvollen, leckeren Zigarre belohnt, von dem es gerne mehr sein darf – Suchtpotential!

Alec Bradley Black Market Robusto

 

Im Gegensatz zu ihrer grünen Schwester, der Filthy Hooligan, zeigt die Alec Bradley Black Market Robusto übrigens nicht die Verarbeitungsprobleme, die das dünne Candela Deckblatt leider desöfteren mit sich bringt, wenn hier auch auf der negativen Seite ein leichter Schiefbrand zu notieren ist und die Zigarre nach 3, 4 Minuten Rauchpause ein wenig „Fingerspitzengefühl“ braucht um nicht wieder angezündet werden zu müssen.

Ein herzliches Dankeschön an Phil für diesen Beitrag.

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