Fast wie ein Abgesang auf eine wunderbare Zigarre kommt dieses Tasting der The Leaf by Oscar Maduro Toro rüber. Hätte ich gewusst wie schwierig es ist die Zigarre in der Schweiz zu erhalten, ich hätte wohl noch einige eingebunkert – erst recht nachdem ich die Zigarre letzte Woche verkostet habe.
In einer kleinen Manufaktur in Honduras in kleinen Stückzahlen hergestellt, trägt die Zigarre den Namen ihres Machers, Oscar Valladares. Die Besonderheit von The Leaf by Oscar ist das Tabakblatt, ein ganzes notabene, in das die Zigarre eingewickelt wurde. So darf man sich denn ans Auspacken machen und sich darin üben, das Blatt möglichst ohne Beschädignung zu enttüdeln. Fast wäre es mir gelungen.
Was zum Vorschein kommt ist nicht nur eine Zigarre mit nahezu perfektem dunkelbraunen, leicht öligen Deckblatt, sondern und insbesondere auch ein herrlicher Duft, den die Zigarre durch die Fermentation mit ihrer aussergewöhnlichen Verpackung aufgenommen hat. Umblatt und Einlagetabake stammen übrigens ebenfalls aus Honduras.
Nach dem Anzünden entfaltet sich ein wundervolles Aroma mit schokoladigen Noten und einer feinen Würzigkeit im Hintergrund. Bald macht sich eine crémige Süsse breit, begleitet von Frucht… ja, genau, Zitrusfrüchte zeigen sich. Das entstehende Süsse-Säure-Spiel ist nicht nur spannend sondern auch sehr lecker. Dazu leichte Toastnoten, ein wenig Holz, fertig ist diese schöne Zigarre, die ich als recht mild, allerhöchstens mittelstark einstufen würde.
Die The Leaf by Oscar Maduro Toro ist weit mehr als ein optischer Gag. Eine wirklich sauleckere Zigarre von der man, einmal geraucht, eigentlich nicht genug kriegen kann – so man denn noch welche hat. Und das ist die Krux. Wer hat, kann sich definitiv auf einen anderthalbstündigen Rauchgenuss freuen.
Besten Dank an Phil für die wunderbaren Worte und Eindrücke zur The Leaf by Oscar Maduro Toro.