Toro Gordo, 152 mm, Ring 60 – boxpressed. Die La Antiguedad Toro Gordo ist ein echter Blickfang! In schützendem Cellophan gehüllt fühlt sie sich irgendwie „cool“ an.
Die Betrachtung
Als erstes fallen mir die beiden Anillas auf. Die reich verzierte obere Anilla ist nicht mein persönlicher Geschmack; Dafür ist sie um so reicher an Details und Verziehrungen. Die rote Anilla am Cigarrenfuss gefällt mir schon eher. Diese wird mit einem Stück Klebeband zusammengehalten. Die La Antiguedad Toro Gordo duftet süsslich nach Heu und schönem Tabak. Das Deckblatt ist sauber verarbeitet, vielleicht etwas grobadrig.
Die Kappe am Zigarrenkopf scheint mir nicht sonderlich sorgältig angebracht zu sein. Sie klebt nur an einer Stelle. Ein Lochen kommt nicht in Frage und ein Schnitt mit dem Cutter auch nicht. Dafür müsste ich einen zu grossen Schnitt machen und ich befürchte, dass der Zugwiderstand dann viel zu schwach sein würde. Also nehme ich die Kappe vorsichtig ab.
Jetzt loche ich sie mit dem Davidoff Rund-Cutter (mittleres Loch). Da schaut mir ja was entgegen: Eine recht dicke Blattader!
Das Glimmen
Der Abbrand ist wellig und Schiefbrand stellt sich ein. Die horizontale Lage der Cigarre bringt mich nicht weiter. Den ganzen Smoke über darf ich den Schiefbrand mit der Flamme bekämpfen. Im Verlauf des 1. Drittels ist sie mir nach etwa 3 Minuten ausgegangen, das war wohl zu viel des Guten. Das erneute Anzünden brauchte etwas Geduld. Die Asche ist ausreichend fest und fällt nach etwa 2 – 3 cm ab. Etwas Vorsicht ist geboten.
Der Geschmack
Im Kaltzug ist sie süsslich, ein ganz klein wenig würzig. Der Zugwiderstand ist sehr leicht. Die Raumnote (Aroma) duftet etwas „brandig“. Der Smoke entwickelt sich: Die Würze auf der Zunge gefällt mir, etwas Salz auf den Lippen und ich erahne einen Hauch Süsse ganz weit im Hintergrund. Diese Süsse bleibt für den Rest des Smokes verborgen, sie entwickelt sich nicht weiter bei meinem Exemplar. Nasal ist sie sehr stark würzig, sonst nichts.
Der Pfeffer bleibt lange auf der Zunge liegen, er ist nicht bissig. Im Verlauf des Smokes kommt etwas „Erde und Torf“ geschmacklich hinzu und einwenig Röstaromen. Der Mund wird im Verlauf des ersten Drittels ein wenig trocken. Im Verlauf des Smokes stösst diese Trockenheit an meine Grenzen, mehr dürfte es nicht sein.
Sie wird medium-stark, erfährt jedoch keine weitere Entwicklung.
Insgesamt
Sie ist ein imposanter Anblick! Der Zugwiderstand ist mir zu schwach und sie entwickelt sich kaum im Verlauf des Smokes. Nun, wir werden keine Freunde 🙂 Wer jedoch eine kräftige und würzige (pfeffrige) Cigarre liebt und eine Konstanz mag, der kommt hier voll auf seine Kosten!
Have a good Smoke, Vasilij
och, schade… na ich bin mal gespannt ob ich die Zigarre auch so empfinde. Ich werde mich melden 😉
hm, ja, also ich bin ein wenig enttäuscht. Die Zigarre wird wohl ihre Fans finden, aber so ganz meins ist sie nicht, Auch mir war der Zugwiderstand zu leicht und die Aromatik an sich ein bisschen zu flach. Raffinesse und Aromenspiel haben mir gefehlt. Aber oho, ziemlich kräftiger N-Gehalt.