In Honduras wird die Flor de Copan Maduro Churchill hergestellt. Die Zigarren stammen aus einer kühlen Hügelregion in der Nähe zu Guatemala und El Salvador. In diesem Gebiet haben vor Tausenden von Jahren die Mayas ihren Tabak angebaut. Zum Schluss dieses Artikels habe ich noch weiterführende Links beigefügt.
Die Betrachtung
Mir gefällt das Aussehen: Verpackt in Cellophan und einem Zedernholzplättchen sieht die Flor de Copan Maduro Churchill einfach Klasse aus. Der Schriftzug „Flor de Copan“ gefällt mir persönlich nicht. Er sieht aus, als ob beim Prägedruck das Papier verrutscht ist. Natürlich ist das kein Fehler, sondern die Absicht des Grafikdesigners war, eine Art „Schlagschatten“ oder „Doppelprägung“ zu erreichen. Insgesamt ist mir die Anilla zu stark goldig-glänzend. Aber das ist ja immer eine persönliche Vorliebe, was einem gefällt und was nicht 🙂 Die Anilla am Zigarrenfuss ist komplett auf dem Zederholz verklebt, lässt sich aber gut entfernen (mir ist das Zedernplättchen allerdings an div. Stellen eingerissen). Möchtest du das Zedernplättchen ganz belassen: Gaaaanz vorsichtig die Anilla entfernen 🙂
Kommen wir zum Deckblatt: Wunderschön! Habe ich schon erwähnt, dass es „wunderschön“ ist? 😉 Eine Augenweide! Dunkel. Feine Häärchen bedecken das Deckblatt. Es wurde zusätzlich 2 Jahre fermentiert. So erhielt es eine noch dunklere Farbe.
Das Glimmen
Kalt duftet sie sehr dezent leicht sauer; So ähnlich wie Stroh, wenn es nass ist. Das stört mich jedoch überhaupt nicht. Die Asche ist fast weiss. Als Kontrast zum Maduro Deckblatt sieht das sehr schön und edel aus. Die Asche krümmt sich im Verlauf des ersten Drittels, bleibt jedoch stabil. Die Raumnote (Aroma) durfet herrlich nach schönem Tabak. Die Asche wird am Brandrand etwas rissig und ich streife sie ab. Im Verlauf bleibt sie dann nicht sehr fest, sie ist mir danach etwa 1 cm später auf die Hose gefallen. Etwas Vorsicht ist also geboten. Der Brandrand ist teilweise etwas wellig, korrigiert sich aber immer von selbst. Ich hatte keinen Schiefbrand.
Der Geschmack
Sie startet sanft würzig und die Stärke ist ebenfalls sanft. Sehr sanftes und angenehmes Zartbitter dominiert weite Passagen der ersten Drittels. Mein Mund wird etwas trocken. Das weist auf Ammoniak oder Tannin hin (oder beides). Ein Hauch von Süsse verleiht der Flor de Copan Maduro Churchill jedoch eine interessante Geschmacksnuance. Ich bin gespannt wie sie sich entwickelt.
Nach etwa 20 Minuten Rauchzeit, und ich befinde mich immer noch im ersten Drittel, kommt was Dunkles: Wunderbarer, voller, „tiefer“, „dunkler“ Tabakgeschmack und zusätzlich wird sie etwas würziger. Diese Nuancen verleiht der Flor de Copan Maduro Churchill eine mehr als willkommene Abwechslung. Der Mund bleibt allerdings trocken. Nasal ist denn auch etwas Ammoniak auszumachen.
Im weiteren Verlauf bis etwa zur Hälfte wird der Geschmack „samtig-cremiger“. Sie schmeckt etwas süsser und das Zartbitter bleibt sehr angenehm in Kombination mit der sanften Süsse auf der Zunge zurück. Auf dem Gaumen ist es leicht prickelig-würzig. Mir gefällt es, obwohl sie noch mehr „Tiefe“ zeigen könnte.
Gegen Beginn des zweiten Drittels wird der trockene Mund etwas weniger, das tut gut! Der Geschmack entwickelt sich: Eine leichte Mischung zwischen süss-cremig-Röstaromen-sanftes Zartbitter liegt auf der Zunge. Keine Würze mehr.
Ab etwa der Hälfte beginnt das Nikotin zu wirken: So langsam wird mir etwas „schwummrig“, die Stärke ist medium. Die Würze kehrt zurück. Die Röstaromen werden angenehm stärker. Ein ganz ausgezeichneter Blend (Tabakmischung) mit sehr gutem Potenzial für die Reifelagerung! Der trockene Mund ist noch etwas vorhanden, aber er ist spürbar weniger geworden. Gegen Schluss wird sie medium-stark.
Insgesamt
Aufgrund des Geschmackverhaltens der Flor de Copan Maduro Churchill würde ich diese Zigarre in der Kiste lassen und sie für 5 Jahre lagern und danach erneut eine Verkostung durchführen. Allerdings hat sie mir jetzt schon recht gut geschmeckt, sieht man vom trockenen Mund aufgrund des Ammoniaks (und Tannins?) einmal ab. Alles in allem bleibt die Zigarre eher stabil im Geschmacksverlauf. Natürlich entwickeln sich Nuancen, allerdings, wie schon erwähnt, der trockene Mund zeigt, dass es sich insgesamt um eine noch eher frische Zigarre handelt (oder sie wurde über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten oder vielleicht auch 1-2 Jahre eher kühler gelagert).
Mir gefällt die Grundausrichtung des Geschmacks ganz ausgezeichnet! Wer sich im Reifelagern probieren möchte: Ganze Kiste 5 Jahre lagern.
Weiterführende Links
Have a good Smoke, Vasilij