Wie Zigarren entstehen

Mit dem Kauf von Zigarren aus dem Premiumsegment halten Sie ein Stück Tabak in der Hand, welches mit Liebe und grosser Leidenschaft von Hand gefertigt worden ist. Ein aufwändiger Prozess von der Ernte über die Sortierung, Lagerung sowie die Verarbeitung des Rohtabaks ist nötig, um diese Zigarren herzustellen. Im nachstehenden Text finden Sie Informationen über die Produktion von kubanischen Zigarren. In andern Ländern findet die Produktion auf ähnliche Art statt, die genauen Details bleiben jedoch immer das Geheimnis der Manufakturen.

Für die Produktion von Habanos, also Zigarren aus Kuba, werden ausschliesslich Tabakblätter verwendet, die in den vier Premium Gebieten wie der Vuelta Arriba, Partido, Semi Vuelta oder der Vuelta Abajo angebaut werden. Das Gebiet Vuelta Abajo wird als Bestes der Insel betitelt, da die qualitativ hochwertigsten Tabakblätter aus dieser Region stammen. Umwelteinflüsse wie Wetter, Boden und Klima scheinen in der Vualta Abajo die beste Kombinierung zu finden.

Die Tabakpflanzen werden als Jungpflanze ab Juni bis Juli in den nährstoffreichen Boden gepflanzt. Bereits beim Anbau wird festgelegt, welche Blätter zu welchem Zigarrenbestandteil werden. Blätter für Einlage und  Umblatt finden einen Platz unter der vollen Sonne und wachsen dort etwa 16 Wochen bis zu Ernte. Tabakpflanzen, von welchen die Blätter als Deckblatt verwendet werden, finden einen vor der Sonne geschützten Ort unter Fliessdächern und werden etwa 17 Wochen kultiviert.

Die Pflanzen werden grundlegend in drei Zonen von oben nach unten unterteilt:

Der kräftigste Tabak befindet sich im oberen Drittel einer Pflanze und nennt sich Ligero. Er verleiht der Zigarre die Stärke des Geschmacks.
Der mittelkräftige Seco findet sich in der Pflanzenmitte und ist wichtig für das Aroma der Zigarre.
Im unteren Teil der Pflanze findet sich zuletzt der Volado. Eher wenig kräftig, jedoch gut brennbar, erweist sich dieser Tabak und findet oft Verwendung als Umblatt.

Sind die Pflanzen erntereif, findet die Handablese statt. Jedes Blatt wird einzeln abgelesen und somit bereits einer ersten Vorsortierung unterzogen. Das Ablesen einer einzigen Pflanze dauert etwa 30 Tage, da pro Tag nur wenige Blätter entfernt werden dürfen. Abgelesene Blätter werden zum Tabakhaus gebracht, wo die Blätter nun auf Stangen aufgereiht und im Haus zum langsamen Trocknen aufgehängt werden. Zur Fermentation werden die Blätter zu grossen Haufen aufgestapelt und unterliegen einer strengen Temperaturkontrolle.

Nach der ersten Fermentation findet eine genaue Auslese der Blätter statt, die Einlage sowie das Umblatt wird ein zweites Mal fermentiert. Fertige Tabakblätter werden zu Ballen zusammengebunden und in einem Lagerhaus gelagert, denn auch Tabak verändert seine Qualität durch Lagerung.

Die Einlage und das Umblatt werden nach der Lagerung aufwändig von Hand sortiert und vom Mischmeister gemischt. Er kennt alle Rezepte der Zigarren und ist verantwortlich für den „Blend“ und die Konsistenz einer Zigarre. Täglich verköstigt der Mischmeister Proben von seinen Mischungen und bewertet diese.

Um das Deckblatt nach der Lagerung wieder geschmeidig zu machen und damit auf die Produktion vorzubereiten, wird es mit einem feinen Wasserstrahl befeuchtet, gut abgeschüttelt und in eine Klimakammer gebracht.

Die Herstellung von handgefertigten Zigarren findet mit wenigen Werkzeugen und Arbeitsmittel statt und erfordert eine gute Fingerfertigkeit und hohe Konzentration. Fertig gestellte Zigarren werden zu Bündeln verpackt und anschliessend in die Qualitätskontrolle gebracht. Dort wird, wie der Name schon sagt, eine genaue Qualitätskontrolle durchgeführt. Diese beinhaltet unter anderem die Ringmasskontrolle, Längenkontrolle, Gewichtskontrolle sowie aber auch das äusserliche Erscheinungsbild. Auch werden täglich Stichproben genommen, die verköstigt werden. Die kontrollierten Zigarren finden für einige Zeit Platz in der Schatzkammer der Manufaktur, um ihre hohe Restfeuchte zu verlieren. In den grossen Kästen, die mit Zedernholz ausgestattet sind, lagern die Zigarren bei 16-18°C und einer Feuchte von 65-70%. Dies ist auch das Klima, welches bei Ihnen im Humidor nachgeahmt werden sollte.

Nach der Lagerung in der Schatzkammer werden die Zigarren genauestens nach Farbton sortiert und in über 60 Schattierungen unterteilt, um in den Zigarrenkisten eine Farbkonsistenz zu erhalten. In einer zweiten Auslese werden die Zigarren in der Kiste innerhalb der Schattierung sortiert, die dunkelste Zigarre findet links in der Kiste ihren Platz. Nach rechts abfallend werden die Zigarren etwas heller, die Hellste liegt ganz rechts in der Kiste.

Die anschliessende Montage der Bauchbinde unterliegt den genauen Vorgaben der zweiten Sortierung und darf keinesfalls vermischt oder neu angeordnet werden. Die Reihenfolge wird genauestens eingehalten und die vorbestimmte Oberseite nicht gedreht. In aufwändiger Handarbeit werden die Kisten nach Abschluss der Bauchbindenmontage dekoriert und mit wichtigen Merkmalen versehen.
Das grün-weisse Siegel der garantierten Herkunft aus der Republik Kuba muss sich auf der Kiste befinden und ist immer mit dem Deckel verklebt. Ein weiteres Merkmal ist das Habanos Siegel, welches seinen Platz immer an der oberen rechten Ecke der Kiste finden muss. Auf der Kistenunterseite ist die Handarbeit mit „Totalmente a Mano“ bestätigt und mit einem zusätzlichen Stempel versehen, der Auskunft über die Fabrik, den Monat und das Produktionsjahr gibt. Mit dem Schriftzug „Hecho en Cuba“ sind die maschinellgefertigten Zigarren bedruckt.

Durch die Habanos SA werden die Zigarren nun vertrieben und in ferne Länder exportiert. Die Habanos SA regelt den Verkauf und die Produktion von kubanischen Zigarren und garantiert deren Echtheit. Die Firma gehört zur einen Hälfte dem Staat Kuba, zur andern Hälfte haben grosse Firmen Anteile an Habanos SA.

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