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Camacho Criollo Robusto

Fette Zigarre. Fette Anilla. Ein Statement. „Ich bin die Zigarre.“ Selbstbewusst und Stärke ausstrahlend wirkt diese Zigarre, wenn man sie erblickt. Sie duftet dezent nach feuchtem, süsslichen Gras, das einige Tage an der Sonne lag. Die Camacho Criollo Robusto.

Camacho Criollo Robusto

Die Betrachtung

Die Anilla sticht zuerst ins Auge. Knallgelber Hintergrund mit schwarzer Schrift. Einen höheren Kontrast gibt es kaum. Die Papierdicke ist so wie die Zigarre selbst: Fett. Kein Papierchen, das sich scheu und dezent um ein Zigärrchen windet. Nein, da ist eine fette Zigarre mit einem fetten Deckblatt. „Ich bin der Zigarrenring.“ Selbstbewusstes Statement, sogar von der Anilla! Das Deckblatt ist perfekt verarbeitet, wunderschön geadert und etwas samtig fühlt es sich an. Der Kaltzug schmeckt dezent süsslich.

Das Glimmen

Die Asche ist fest und bleibt lange erhalten. Etwa gegen die Mitte fällt sie erst ab. Sie ist schön gemasert, von sehr hellem bis zu dunkel Grau. Nach dem Anzünden ist sie Medium-stark und pendelt sich im Verlauf des Smokes eindeutig auf Medium ein. Ein cooler, entspannter Smoke.

Camacho Criollo Robusto

Der Geschmack

Sie schmeckt nach dem Anzünden sofort würzig, ein klein wenig Zartbitter.  Eine Art süsse Melisse, dezent im Hintergrund und doch präsent, vermischt sich mit einer Melange von etwas Würze und Zartbitter (sanft).

Camacho Criollo Robusto

Insgesamt

Ihr Aussehen mit dem schönen, braunen Deckblatt und der selbstbewusst strahlenden Anilla lässt einen vielleicht denken, dass es sich um eine eher „flache“ Zigarre handelt. Warum? Nun, wer so protzt, um gekauft zu werden, wird vielleicht nicht unbedingt gut schmecken. Also versucht man es mit den äusseren Werten. Nun, nein, so ist das jedoch nicht ganz. Die Zigarre hat einen wunderbaren Geschmack und sie sieht cool aus. Aber sie entwickelt sich im Verlauf des Smokes nicht in unterschiedliche Geschmacks-Nuancen. Sie bleibt von Anfang bis zum Schluss konstant. Das finde ich für einen Smoke zwischendurch sehr angenehm. Die Camacho-Linien mit den grossen Anillas haben ein klares, neues Marken-Statement: „Unsere Zigarren sind fett.“ Rauchen kann man diese Zigarre jederzeit und zu jedem Anlass.

Vasilij-Hut-01Have a good Smoke, Vasilij

Camacho Triple Maduro Robusto

Bist du böse genug für diese Zigarre? Diese Zigarre ist für den Mann im Mann. Und das so richtig. Die Camacho Triple Maduro ist die einzige Zigarre der Welt, die aus 5 Maduro Tabaken hergestellt wird. Sie ist dunkel, reichhaltig und hat den vollen Geschmack. Sie sieht fett aus. Und auch cool. Als erstes fällt die übergrosse Anilla auf. Ihr Statement wirkt auf mich: Selbstbewusst. Cool. Kräftig. Edel. Keine Niedlichkeiten, sondern pur und ein „pumm – an mir kommst du nicht vorbei“. Und ob.

Camacho Triple Maduro Robusto

Originaltext von camachocigars

Camacho steht seit jeher für intensiven, entfesselten Genuss. Für eine Steigerung dessen, was Zigarrenliebhaber lieben und eine Steigerung dessen, was Zigarrenhasser hassen. Wenn wir einen Soundtrack hätten, wäre er laut. Laut genug, um die Nachbarn aus dem Bett zu jagen und große Hunde zum Jaulen zu bringen. Ernst? Dezent? Protzig? Nicht wirklich. Es geht um volle Power. Es geht um Leidenschaft und Können. Genauso wie beim Start einer F-18 Super Hornet vom Deck eines Flugzeugträgers.

Die Anilla auf schwarzem Hintergrund und der silbrigen Schrift gefällt mir ausserordentlich gut. „Built Bold“ sagt alles über diese Zigarre („fett gebaut“). Weiter steht drauf: „Triple Maduro“ und „It’s our big bold smoke. For our big, bold smokers.“ Das nenne ich mal ’ne Aussage! Am Zigarrenfuss ziert zusätzlich eine kleinere Anilla mit der Aufschrift „Infamous since 1962“ (…berüchtigt also…). Beide Anillas lassen sich vorsichtig und problemlos entfernen.

Camacho Triple Maduro Robusto

Camacho Triple Maduro Robusto

Das wunderschöne Maduro Deckblatt ist perfekt verarbeitet und fühlt sich leicht ölig an und stammt aus Mexiko. Sie duftet im Kaltzustand wundervoll nach süsslichem Heu. Angeschnitten mit der Zigarrenschere und ein paar mal im Kaltzustand den Zugwiderstand prüfen: Perfekt! Und der Geschmack erst! Süssliche Melisse.

Camacho Triple Maduro Robusto

Die Flammenannahme gelingt problemlos und die Rauchentwicklung ist üppig. Der Smoke beginnt mit süsser Melisse und sanfter Würze – eine sensationelle Kombination. „Dunkel“ fermentierter Tabak, kräftig, aber nicht bissig und es haut dich keinesfalls um. Geniales Blending. Die Einlage der Camacho Triple Maduro Robusto kommt aus Honduras, der Dom. Republik und aus Brasilien. Fett.

Camacho Triple Maduro Robusto

Die Raumnote (Aroma) duftet leicht „brandig“, was nicht weiter stört. Der Smoke entwickelt sich: Sanftes Zartbitter mischt sich unter die süsse Melisse. Die einzigartige Geschmacksmelange wird stärker, aber sie bleibt Medium-stark, keinesfalls bissig. Ich bin begeistert!

Camacho Triple Maduro Robusto

Nasal ist die Camacho Triple Maduro Robusto eine Offenbarung! Sie duftet und schmeckt ein paar Sekunden nach verbranntem Holz (und ich sehe unweigerlich, wie ich am Lagerfeuer am Strand bei Sonnenuntergang sitze…). Unbedingt ausprobieren!

Der Rest des Smokes bleibt süsslich, Zartbitter, etwas „dunklere“ Nuancen mischen sich darunter. Sie wird höchstens etwas mehr als Medium-stark, bleibt im Grossen und Ganzen jedoch ein cooler, entspannter Smoke. Genial. Kaufempfehlung? Ja, jetzt gleich, und am besten gleich mehrere Kisten!

Camacho Triple Maduro Robusto

Vasilij-Hut-01Have a good Smoke, Vasilij

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto

Alberto Turrent hat im 19. Jahrhundert begonnen in dem Nahe des Golfs von Mexiko gelegenen San Andrés Tal, das ihm zum Tabakanbau ideal schien, das grüne Gold anzubauen. Fünf Generationen später sind Tabake und Zigarren immer noch unter Aufsicht der Turrent Familie.

Mit einem Ringmass von satten 62 hat man hier schon was in den Fingern – und das bei der charakteristischen Te-Amo Gran Corto Länge von gerade mal 100mm. Die in Mexiko hergestellte TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto besteht aus einer Einlage aus Corojo, einem Umblatt aus San Andres Maduro und das ölig glänzende, dunkelbraune Deckblatt mit fast schwarzen Sprenkeln stammt aus Honduras.

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran CortoIm Kaltzustand leichte Holznoten und bisschen Schokolade. Letztere muss allerdings fast den ganzen Rauchverlauf warten ehe sie im Daumen breiten Zipfelchen nochmals zu schmecken ist, ja, tatsächlich.
Erste Züge bei der TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto zeigen viel Würze, eine leichte Bitternote und frisch gerösteten Kaffee. Nach und nach löst sich die herbe Note und wir bekommen sogar ein paar wenige Zuckerkristalle zu schmecken, eben, nur ganz, ganz leicht. Die Honduras Te-Amo zeigt nun rauchig, holzige Aromen, nicht aufdringlich aber durchaus genussvoll und irgendwie… lecker das Ganze. Es sind aber, bei Hälfte der Dicken, ihre herbalen Noten, die den Geschmack vorgeben, bei mittlerem Körper und ausgeprägter Intensität. Und dann, plötzlich, im letzten Drittel schmecke ich karamellige Töne, ein wirklich spezieller Farbtupfer im Gesamtbild.

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto
Sie ein paar Minuten stehen zu lassen (zwecks eiligst vergessenen Email schreibens und Mineral nachfühlen), macht dem Kurzstumpen nichts aus, er raucht sich sofort wieder an und weiter kann’s gehen.

TE-AMO Honduras Blend WSS Gran Corto

Te-Amo selber beschreibt die Honduras als mittelstark, ich kann dem so beipflichten. Ich muss aber auch zugeben, ich war bei diesen Te-Amos der Turrent Family bisher skeptisch, doch die kurze Honduras weiss durchaus zu gefallen und macht Lust sich auch auf die anderen Wuchtbrummen im Kurzformat der World Series zu widmen… so im Sinne von „more to come“!

Alec Bradley Black Market Robusto

Hergestellt in Danli, Honduras, erfreut uns die im letzten Jahr eingeführte Black Market Linie des umtriebigen Alec Rubin mit einem Filler bestehend zu einem hohen Anteil aus Ligero Tabaken aus Panama und Honduras, einem Sumatra Umblatt und einem glänzend öligen, schokobraunen und recht dicken Deckblatt aus Nicaragua. Die Alec Bradley Black Market Robusto fühlt sich eher fest an, der Zug allerdings ist problemlos.

Alec Bradley Black Market Robusto

 

Gleich von Beginn weg zeigt sich die Alec Bradley Black Market Robusto – im Garten bei herrlicher Frühlingssonne genossen – füllig, üppig mit viel Substanz. Schöne Kaffeenoten, etwas Schoggi, dazu eine edle, cremige Süsse. Alsbald finden sich würzig herbale Aromen, die aber nicht überbordend wirken, der Black Market jedoch durchaus Pepp verleihen. Im Hintergrund feine Bittermandeln, auch sonst leichte Nussnoten ebenso wie fruchtige Aromen. Also eine überaus komplexe Angelegenheit und meiner Meinung auf Grund ihrer Vielschichtigkeit und Üppigkeit nicht unbedingt eine Zigarre für den Anfänger.
Wer mit dieser eher bodenständigen (und damit ist nicht etwa volks- oder altertümlich als vielmehr rustikal gemeint) Art „Cuvée“ Zigarren made in Honduras zurecht kommt, wird hingegen mit einer geschmackvollen, leckeren Zigarre belohnt, von dem es gerne mehr sein darf – Suchtpotential!

Alec Bradley Black Market Robusto

 

Im Gegensatz zu ihrer grünen Schwester, der Filthy Hooligan, zeigt die Alec Bradley Black Market Robusto übrigens nicht die Verarbeitungsprobleme, die das dünne Candela Deckblatt leider desöfteren mit sich bringt, wenn hier auch auf der negativen Seite ein leichter Schiefbrand zu notieren ist und die Zigarre nach 3, 4 Minuten Rauchpause ein wenig „Fingerspitzengefühl“ braucht um nicht wieder angezündet werden zu müssen.

Ein herzliches Dankeschön an Phil für diesen Beitrag.

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Miro Torpedo

Stattlich, stattlich mit den Massen 157mm und 52, das dürfte mindestens ein Zweistünder werden. Doch was haben wir hier eigentlich schönes vor uns? Hinter Miro steckt die in Miami beheimatete Hondurena de Tabacos. Handgerollt wird die Zigarre in Danli, Honduras. Eine puro ist die Miro allerdings nicht: Einlage aus speziell gealtertem Hondurastabak, Umblatt aus Nicaragua und ein Sumatra Deckblatt aus Honduras, so die Ingredienzien der Zigarre. Miro. Ob das vom spanischen mirar (angucken, hinschauen) abstammt, soweit geht mein Spanisch leider nicht.

Miro Torpedo
Kalt riecht die Miro Torpedo nach Zedernholz, leichte Vanilletöne sind zu vernehmen. Zu Beginn, die Torpedo scheint etwas leichter gebaut (sie fühlt sich auch so an), der Zug ist fast zu viel des Guten, zeigen sich etwas Bitternoten, die allerdings schnell verfliegen – das Thema taucht allerdings wieder auf, später. Mehr und mehr treten nun Süsse und Crémigkeit hervor, begleitet von etwas Honig, Karamell und Zedernholz, das sich im Verlaufe des 1/3 durchaus in den Vordergrund drängt.

In der zweiten Hälfte treten vermehrt würzige, herbale Aromen hervor, aber auch wieder die bitteren Noten. Etwas mehr degasen hilft und hie und da ein Rauchpäuschen einlegen. Im letzten Drittel zeigt die Miro Torpedo sich wieder versöhnlicher, schwarzer Pfeffer und Kaffeenoten gesellen sich zu der nach wie vor vorhandenen crémigen Art. Die Miro wird zum Schluss zweifellos kompakter was die Aromen angeht, zeigt etwas mehr Körper und wird minim stärker. Ich würde die Miro Torpedo dennoch eher den leichten Zigarre zuordnen.
Die Asche ist hellgrau, strukturiert und höchstens mittelfest, der Abbrand zu Beginn leicht schräg, korrigiert sich aber durch drehen von selbst.

Ohne Zweifel eine nette Sache, die Miro Torpedo, auch wenn mir, was andere Zigarren aus Honduras auszeichnet, der letzte Pfiff und das bisschen mehr Fülligkeit hier gefehlt hat.

Ein herzliches Dankeschön an Phil für diesen Beitrag.

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